Das Ruth Wolf-Rehfeldt-Projekt - ein Informatikprojekt in der Klassenstufe 7

Ruth Wolf-Rehfeldt war eine „Schreibmaschinenkünstlerin“ aus der ehemaligen DDR.  Ruth Wolf-Rehfeldt wurde 1932 in Wurzen geboren. Seit 1950 lebt und arbeitete die Künstlerin in Berlin. Berühmt geworden ist  Ruth Wolf-Rehfeldt mit ihren Schreibmaschinengrafiken. Bekannt ist auch ihre aktive Teilnahme am International Mail Art Netzwerk. Typowritings und Zinkografien sind das Hauptwerk von  Ruth Wolf-Rehfeldt. All diese kleinen Kunstwerke wurden mit einer normalen Schreibmaschine erstellt. Dies verlangte eine gute Planung, viel Disziplin und Präzision, aber gewiss auch Ausdauer.

Während Ruth Wolf-Rehfeldt ihre „Typowritings“ auf einer ERIKA-Schreibmaschine erstellte, stehen heute den Schülern ein Computer und ein Texteditor oder eine Textverarbeitung zur Verfügung. Auf der einen Seite sind die Möglichkeiten dadurch viel größer. So steht durch die vielen verschiedenen Schriftarten eine fast grenzenlose Vielfalt an typografischen Zeichen für die Grafiken zur Verfügung. Jedoch gibt es auch Schwierigkeiten und Grenzen. So müssen Ausrichtung, Zeilenabstand, Buchstabenabstände genau analysiert und eingestellt werden.

Da nicht für jeden Schüler eine alte Schreibmaschine verfügbar ist und die Handhabung. Von Schreibmaschinen auch nicht mehr gebräuchlich ist, kommt der Computer für die Typowritings-Erstellung zum Einsatz.
Die Erstellung eines eigenen Typowriting im Stil von Ruth Wolf-Rehfeldt kann in folgenden Schritten ablaufen:

  1. Schaffen der Grundlagen
  2. Entwicklung einer Idee
  3. Vorbereitung einer Datei
  4. Umsetzung der Idee mit verschiedenen Variationen
  5. Druck und Dokumentation


Zu 1. Schaffen der Grundlagen

Dazu ist es notwendig eine nichtproportionale Schrift auf dem Computer zu installieren. Nichtproportionale Schriften haben für jedes Zeichen den gleichen Abstand, so wie es auch bei Schreibmaschinenschriften der fall ist. Ein auf fast allen Computern verfügbare nichtproportionale Schrift ist die Schrift Courier New. Herr Peter Wiegel hat aber z.B. die original Erika-Type-Schreibmaschinenschrift digitalisiert und stellt diese hier zum kostenlosen Download bereit:

Wir arbeiteten im weiteren mit diesen Schriften.

Zu 2. Entwicklung einer Idee

Eine Idee entwickelt man am besten auf karierten Papier. Dabei helfen nochmal ein Blick auf die verschiedenen Gestaltungsprinzipien die Ruth Wolf-Rehfeldt aufgestellt hat. Dabei ist es nicht verboten, auch mehrer Prinzipien zu kombinieren.
Wir benutzte als erstes die Gestaltungsprinzipien „Wiederholung” und „Flächenbildung”. Außerdem sollte das Mittel der Farbe genutzt werden. Dies steht im Normalfall auf einer Schreibmaschine nur bedingt zu Verfügung und ist deshalb neu. Rechts ein Entwurfsbeispiel zum Thema „Diagonale”.

 

Zu 3. Vorbereitung einer Datei

Wir benutzten für die Erstellung der Typowritings Microsoft Word - wobei auch jeden andere Textverarbeitung möglich wäre. Für die Datei gibt es noch einige Einstellungen. Bei einer Schriftgöße von 28 pt wurde der Zeilenabstand auf nur 22 pt gesetzt, so dass ein kompaktes Schriftbild entsteht. Damit wurde eine Vorlagedatei angelegt und gespeichert.

Zu 4. Umsetzung der Ideen mit verschiedenen Variationen

Ausgangspunkt der Umsetzung ist die Vorlagedatei. Nach dem Speichern werden die Idee-Skizzen mit Hilfe der Textverarbeitung umgesetzt. Eventuell wird noch an der Schriftgröße und den Absatzabständen und Buchstabenabständen kleine Korrekturen vorgenommen.

Zu 5. Druck und Dokumentation

Die fertigen Typowritings werden wenn möglich farbig gedruckt und in einer Mappe mit den Entwürfen dokumentiert.