in der DDR
Nach dem
... 2. Weltkrieg besuchte Herr Köppel unsere Schule. Mädchen und Jungen wurden nunmehr gemeinsam unterrichtet. 1946/47 herrschte ein sehr strenger Winter, und die Schüler mussten zum Heizen der Schule Kohlen oder Holz, welches sie sich meist illegal beschafft hatten, mitbringen. Da die meisten Familien zu dieser Zeit sehr arm waren, bekamen die Kinder in der Schule ein trockenes Brötchen pro Tag geschenkt. Erst Jahre später wurde die Schulspeisung eingeführt. Nationalsozialistische Lehrer wurden entlassen, viele junge Lehrer, sogenannte Neulehrer, eingestellt. Diese lernten abends das, was sie am nächsten Tag den Schülern beibrachten. 1946 wurde der Russischunterricht eingeführt.
Zur Unterstützung der Schulen wurden Patenschaften zwischen Industriebetrieben oder einzelnen Brigaden (Arbeitskollektiven) der unmittelbaren Umgebung und den Schulen oder einzelnen Schulklassen geschlossen. Die Formen der Unterstützung für die Schüler waren vielfältig und von den näheren Umständen und Möglichkeiten abhängig. Die Patenbrigaden boten den Schülern einen Einblick in die Struktur der Betriebe und ihren persönlichen Aufgabenbereich. Gleichzeitig wurden die Klassen bei der Gestaltung von Wandertagen und Klassenfahrten unterstützt. Wurden die Patenschaften gepflegt, so halfen die Patenbrigaden bei der Durchführung von Weihnachts- oder Faschingsfeiern. Umgekehrt gestalteten die Klassen mit kleinen Programmen Betriebsfeiern zum Jahresende.
Jede Schule erhielt neben ihrer verwaltungstechnischen Nummer den Namen einer bekannten, den sogenannten sozialistischen Idealen entsprechenden Persönlichkeit. Die Schüler waren angehalten, sich intensiv mit deren Leben, Überzeugungen und auch der Zeitgeschichte auseinanderzusetzen. Da die 25. Oberschule 1967 den Namen „Ernst-Thälmann-Oberschule“ verliehen bekam, beeinflusste natürlich der im August 1944 im Konzentrationslager Buchenwald hingerichtete Arbeiterführer das schulische Leben nicht unmaßgeblich. Pioniere und FDJler aller Thälmannschulen des Bezirkes Dresden trafen sich jährlich zu einem Wettstreit und Erfahrungsaustausch. Fahnenappelle an denkwürdigen Tagen der DDR-Geschichte und der Arbeiterklasse standen immer unter dem Zeichen dieser Persönlichkeit.