5.11.2003 - Der erste Kontakt
5. November 2003 - Der erste Kontakt
Schulbesuch in Ceská Lípa am 5.11.2003
Lang genug hat es gedauert. Nun haben sich am 5.11.03 3 Kollegen auf den Weg gemacht, den ersten Schritt in Richtung einer möglichen Schulpartnerschaft zu gehen. Um 9 Uhr erwarteten uns die ökonomische Leiterin der Berufsschule und zwei Deutschlehrerinnen .
Wir erfuhren, dass sich in der Schule 110 Lehrer, davon sind 50 % Meister,für die Ausbildung von 1200 Schülern in 23 Ausbildungsberufen in Theorie und Praxis verantwortlich zeichnen. Zu den Ausbildungsberufen zählen unter anderem Installateure, Tischler, Elektriker, Bäcker, Konditoren und Gastronomen. Die Ausbildung erfolgt als Vollzeitausbildung mit einem wöchentlichen Wechsel zwischen Theorie und Praxis.
Die Auszubildenden werden generell über die Arbeitsämter vermittelt und haben keinen Ausbildungsbetrieb und erhalten demnach kein Lehrlingsentgelt,Ausnahmen gibt es in sozialen Härtefällen.
Eine interessante Erkenntnis war, dass die Schule über die Produktion mit den Auszubildenden in der fachpraktischen Ausbildung 40 % der Kosten, die in der Schule anfallen, erwirtschaften muss. So dass alle Produkte zu einem günstigeren Preis, als marktüblich verkauft werden. Der Absatz wird über die Meister organisiert.
Damit die Auszubildenden den Alltag in einem Betrieb kennen lernen, arbeitet die Schule mit mehreren Betrieben zusammen, in denen die Azubis ein Praktikum absolvieren können. Zum Beispiel gibt die Bäckerei „ Lípa“ GmbH seit 8 Jahren angehenden Konditoren und Bäckern die Möglichkeit handwerkliche Fertigkeiten zu erlangen. Für den Zeitraum des Praktikums erhalten diese ein geringes Entgeld.
Bei einer Betriebsbesichtigung erhielten wir vor Ort die Möglichkeit uns zu informieren. Dieser Großbetrieb mit 350 Angestellten leistet einen Beitrag zur besseren Ausbildung mit dem Ziel nach der Ausbildung Arbeitsplätze zu vergeben. Die Meister sind bemüht die Jugendlichen zu motivieren, indem sie diese auf Wettkämpfe auf Republikebene vorbereiten. So konnte dieses Jahr der 3. Platz beim Wettkampf „ Bäcker des Jahres“ erreicht werden.
Nach dem Mittagessen mit dem Schulleiter Herr Kubát im hauseigenen Restaurant, bekamen wir die Gelegenheit Eindrücke zum „Tag der offenen Tür“ zu sammeln.
Einen Part stellte an diesem Tag die Schulbörse dar, die in der Sporthalle des BSZ statt fand. Die Grundidee dieser Börse ist, Schulabgänger für die unterschiedlichsten Berufe zu interessieren, Berufsschulen und deren Produkte vorzustellen.
In einer abschließenden Beratung mit dem Schulleiter vereinbarten wir die nächsten Schritte in Richtung Schulpartnerschaft. Ein Gegenbesuch ist seitens der tschechischen Schule für den 31.01.2004 avisiert.
Außerdem erfuhren wir, dass sich auch in tschechischen Republik die Lehrer Gedanken über Motivation, geringeres Leistungsniveau, Fehlzeiten undVerhaltensauffälligkeiten machen müssen.
Wir sehen in einer Schulpartnerschaft die Möglichkeit den Blick für Europa zu öffnen,zu motivieren und voneinander zu lernen.