Chronik

Schulchronik

Teil 1: Schule und Bildung im Zeitraum von 1805 bis 1913 an den Vorläufereinrichtungen der heutigen Oberschule Schönau.

 

1805: In Schönau entstand erstmalig ein Schulgebäude an der Hofer Straße (heute: Zwickauer Straße). Im damaligen Königreich Sachsen unterstanden die Schulen der Kirche. Ein erster Lehrer mit dem Namen Kayser unterrichtete die Schüler im elementaren Lesen, Schreiben und Rechnen. Zur Absicherung seines Lebensunterhaltes war der Lehrer Kayser auf eine Nebentätigkeit als Strumpfwirker angewiesen.

 

1809: Napoleon Bonaparte (1769-1821), der zu diesem Zeitpunkt über große Teile Europas herrschte, reiste durch Schönau. Die erste Fabrik, eine Spinnerei, entstand in Schönau 1812.

 

1815: Christian Friedrich Müller, ein seminaristisch ausgebildeter Lehrer, übernahm die Leitung der Schönauer Schule bis 1853.

 

1817: An den Feierlichkeiten „300 Jahre Reformation“ am 31. Oktober beteiligte sich auch die festlich gekleidete Schuljugend von Schönau. Auf ihren Weg von der Schule zur Kirche trugen sie eine große weiße Fahne mit der Aufschrift: „Gottes Wort und Luthers Lehr wird vergehen nimmermehr“.

 

1835: Das im Königreich Sachsen verabschiedete Elementarvolksschulgesetz brachte erstmalig die Schulpflicht für alle Kinder vom 6. bis zum 14. Lebensjahr. Damit wurde auch in Sachsen mit dem Einsetzen der Industriellen Revolution (1830-1870) der Grundstein für eine flächendeckende Alphabetisierung seiner Bewohner gelegt.

 

1836: Als gewählte Schulvorstandsmitglieder setzten sich der Gasthofbesitzer Gotthelf Zinn und der Meister Johann Samuel Gläßer energisch für die Durchsetzung der Schulpflicht und die Ausstattung der Schönauer Schule ein.

 

1847: Auf dem Grundstück einer Spinnerei, die ihren Standort „Am Graben“ hatte, konnte mithilfe von Spenden der Kirche und den Schönauer Bürgern ein neues (zweites) Schulgebäude für mittlerweile 200 Schulkinder eingeweiht werden. Es war üblich, dass die Kinder nach ihrem Unterricht ihre Eltern mit Heimarbeit (vor allem in der Strumpfwirkerei) unterstützten, damit diese das wöchentliche Schulgeld entrichten konnten.

 

1861: In Sachsen wurde die Gewerbefreiheit eingeführt. Damit wurden alle Schranken des Zunftszwanges beseitigt, d. h. die Industrialisierung und der Kapitalismus konnten sich in Sachsen ungehindert entfalten.

 

1863: „Unaufmerksamkeit, Unfleiß und Lärm werden schmerzvoll mit dem Rohrstock geahndet“, so der Wortlaut einer Vorschrift, die ihre Gültigkeit an den Schulen im Königreich Sachsen hatte (siehe hierzu: Ebersdorfer Schulmuseum). Es war ab 1863 Pflicht, dass jeder Lehrer einen Rohrstock bei sich tragen musste.

 

1865: Der Lehrer Hermann Fickel, der auch als Kantor (= Vorsänger und Vorsteher im Gottesdienst) tätig war, richtete eine Schulbücherei ein.

 

1870: Die in Sachsen begonnene Trennung von Kirche und Staat führte zur selbstständigen Verwaltung und fachmännischen Aufsicht über das Schulwesen. Diese Entwicklung fand in den 1874 gegründeten „Bezirksschulämtern“ ihren Abschluss. Die Bezirksschulämter waren staatliche Schulaufsichtsbehörden mit einem festen Zuständigkeitsbereich.

 

1871: Der Krieg Preußens gegen Frankreich 1870/71 vollendete den deutschen Einigungsprozess unter Einschluss von Sachsen: das Deutsche Kaiserreich (1871-1918) wurde nach den Reichseinigungskriegen am 18. Januar im Schloss von Versailles gegründet. Bei der autoritären Erziehung und Ausbildung der Knaben und Mädchen hatten an den deutsche Schulen Befehle, Disziplin, Pflicht und Gehorsam einen hohen Stellenwert.

 

1889: Direkt neben der Schönauer Kirche konnte ein neues (drittes) Schulgebäude eingeweiht werden. Emil Schmidt wurde als Schuldirektor eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt standen der Handarbeitsunterricht für Mädchen (ab 1878) und der Turnunterricht für Mädchen und Jungen (ab 1883) bereits auf dem Stundenplan.

 

1894: Die seit 1885 in Chemnitz bestehende Firma Winklhofer & Jaenike (um 1900: die Wanderer-Werke) erwarb in Schönau ein Areal von 19.000 m².  Ihre qualitativ guten Erzeugnisse wie Fahrräder, Motorräder, Automobile, Fräs- und Schreibmaschinen waren weltweit gefragt.

 

1907: Auf der Suche nach Gemeinschaft und Gruppenzugehörigkeit entstanden im Deutschen Kaiserreich auch solche Jugendorganisationen wie der „Wandervogel“ (1895) und die „Pfadfinder“ (1907). Ihre „Blüte“ erlebten diese Organisationen in der Weimarer Republik.

 

1910: Der Koch- und Haushaltungsunterricht wurde obligatorisch. Speziell dafür wurde an der Schönauer Schule auch eine moderne Lehrküche eingerichtet.

 

1912: Für den Bau eines neuen Schulgebäudes schrieb der Schulvorstand am 10. Februar einen Wettbewerb unter den in Sachsen wohnenden Architekten und Baumeistern aus. Es gingen insgesamt 76 Entwürfe für einen Schulneubau in Schönau ein. Der Schulvorstand entschied sich schließlich für die Arbeiten eines renommierten Absolventen der Kunstakademie Dresden: es handelte sich dabei um den Königlichen Baurat Hermann Viehweger (1846 -1922). Nach seinen Plänen entstanden u. a. die Garnisonskirche St. Martin (1900) und der Gebäudekomplex der Kunstgewerbeschule und des Kunstmuseums (1901) in Dresden.

 

1913: Am 26. Mai erfolgte der erste Spatenstich für das heutige Schulgebäude. Das nach den Zeichnungen des Königlichen Baurates Hermann Viehweger (siehe: 1912) gebaute Portalhäuschen im Haupteingang der Schule lädt immer wieder zum Entdecken ein: es finden sich hier verschiedene Märchenbilder, ein singendes Kinderpaar mit einem Lehrer und der wunderschöne glänzende Marmor an der rechten und linken Seite der Vorhalle.

 

Teil 2: Chronik der Oberschule Schönau im Zeitraum von 1914 bis 1945.

 

1914: Mit einer feierlichen Rede des Königlichen Bezirksschulinspektors Herrn Schulrat Pönitz wurde am 19. Oktober das heutige Schulgebäude auf der König-Albert-Straße (heute: Guerickestraße) eingeweiht. Auch dank zahlreicher privater Spenden war es möglich, dass ein Brausebad, eine Turnhalle, ein Arztzimmer, eine Bücherei, eine Kochlehrküche, ein Werkraum, eine Hausmeisterwohnung und eine Aula eingerichtet werden konnten. Der Lehrkörper bestand aus acht männlichen und zwei weiblichen Lehrkräften.  Die beiden Lehrerinnen unterrichteten die Fächer Nadelarbeiten und Haushaltslehre.

 

1918: Gegen Ende des 1. Weltkrieges (1914-1918) standen dem Direktor Emil Schmidt nur noch fünf Lehrer zur Verfügung. Der „Kohlrübenwinter“ von 1918/19 hatte verheerende Wirkung auf den Gesundheitszustand der Kinder: sie litten unter der Mangelernährung, der Kälte und dem fehlenden Schuhwerk. Viele Schulkinder hatten das Schicksal zu ertragen, dass ihre Väter im Krieg gefallen oder diese mit schweren Verwundungen heimgekehrt waren. Zudem ließen „Zucht und Sitte, Fleiß und Lernbegier“ nach, „so dass eine erfolgreiche Schularbeit immer schwieriger“ wurde, so zu lesen in der Festschrift der Gablenzer Schule vom 15. Juni 1926 (Archiv der „Freien Presse“).

 

1920: Die ersten Jahre der Weimarer Republik (1918-1933) brachten gravierende Veränderungen im Schulalltag: Die Prügelstrafe wurde abgeschafft. Eine Schulzahnklinik konnte eingerichtet werden. Der Lehrerschaft stand ein Elternrat zur Seite. Und die Schüler profitierten von der völligen Lehrmittelfreiheit: das war damals im deutschen Schulwesen eine Besonderheit.

 

1928: Unter Einbeziehung der Bewohner in Schönau veranstalteten Lehrer, Eltern und Schüler im Schuljahr 1928/29 kulturelle Gespräche und Feiern aus Anlass des 100. Todesstages des österreichischen Komponisten Franz Schubert (1797-1828) und des 200. Geburtstages des deutschen Dichters und Literaturtheoretikers Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781). „Die Deutsche Oberschule stellt die Leistungen der deutschen Kultur besonders stark in den Mittelpunkt“, so das Resümee von Studienrat Dr. Alfred Schirmer, der am 28. September 1928 einen Beitrag über das Schulwesen in Chemnitz in der „Allgemeinen Zeitung Chemnitz“ veröffentlichte.

 

1930: Mit einer „Notverordnung“ reagierte Sachsen im Schulwesen auf die verheerenden Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise (1929/30) wie Betriebsstilllegungen, Massenarbeitslosigkeit und Inflation. Um den Staatshaushalt und die Haushalte der Gemeinden zu sichern, wurde der Schulbetrieb auch an der Schule in Schönau eingeschränkt: Ungeachtet der Proteste der Elternschaft wurden der Englischunterricht, der Chorgesang und das Orthopädische Turnen abgeschafft.

 

1932: Die Schulspeisung, die Trinkmilchversorgung und das tägliche Brötchen fielen infolge der Nachwirkungen der verheerenden Weltwirtschaftskrise weg. Des Weiteren gab es aufgrund der „leeren staatlichen und kommunalen Kassen“ für die Schüler keine unentgeltlichen Ferienfahrten, keinen Schwimmunterricht und keinen Skiunterricht mehr. Die schulärztlichen Untersuchungen für Schüler wurden stark reduziert.

 

1933: Mit dem „Ermächtigungsgesetz“ vom 23. März wurden unter der Hitler-Diktatur (1933-1945) die Weimarer Verfassung und Demokratie beseitigt. Alle Institutionen, Organisationen und Personen, die sich dem Führungsanspruch der Nationalsozialisten widersetzten, wurden ausgeschaltet („Gleichschaltung“). Verordnungen und Dienstanweisungen der nationalsozialistischen Machthaber traten ab 1933 in Kraft und führten an der Schule in Schönau zu immer häufigeren Dienstbesprechungen und Versammlungen der Lehrerschaft.

 

1933: Der Schuldirektor Ludwig Oßwald durfte nur noch kommissarisch tätig sein. Die Schulbibliothek musste auf Weisung der NS-Schulbehörde vom sogenannten „undeutschen, marxistischen und jüdischen Schriftgut“ gesäubert werden. So wurden aus den öffentlichen Bibliotheken wie der Schulbücher die Werke und Schriften von Persönlichkeiten wie Karl Marx, Heinrich Heine, Thomas Mann, Heinrich Mann, Bertolt Brecht und Erich Kästner entfernt.

 

1936: Ludwig Oßwald musste seine Position des Schuldirektors an den Lehrer Gustav Hofmann abgeben. Die Lehrer und deren Ehepartner hatten den Nachweis der arischen Abstammung zu erbringen. Im Interesse der nationalsozialistischen Ideologie hatten die Unterrichtsfächer Sport (Ertüchtigung des Körpers), Biologie (Lehre von der Rassenkunde), Geschichte (Revision des Versailler Vertrages), Deutsch (Betonung der Nibelungensage) und Geografie (Lebensraum im Osten) einen hohen Stellenwert.

 

1938: Vor dem Unterricht fand jetzt täglich ein Appell statt. Jüdische Kinder durften nicht mehr am Unterricht teilnehmen. Die Geschichte der Juden wurde aus dem Religionsunterricht verbannt. Der Hass und die Verachtung gegenüber den anderen Nationen und Staaten (z. B. der sogenannte „Erbfeind“ Frankreich), den Sinti und den Roma, den Behinderten und den Homosexuellen wurde zunehmend thematisiert.

 

1940: Nach Kriegsausbruch, der mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 begann, mussten sich die Schüler verstärkt an Sammelaktionen des „Winterhilfswerkes“ beteiligen. Die Kinder und Jugendlichen sammelten Geld und Kleidung für Arme und Obdachlose und ab 1941 auch Winterbekleidung für Wehrmachtsangehörige.

 

1941: An der Schönauer Schule wurden die Auswirkungen des 2. Weltkrieges (1939-1945) immer spürbarer: ca. 800 Schüler wurden in 18 Klassen unterrichtet. Für jeweils zwei Klassen war ein Lehrer zuständig. Jeder Lehrer hatte 34 Wochenstunden und zusätzlich weitere Überstunden zu leisten, um den Lehrbetrieb einigermaßen aufrecht zu erhalten.

 

1944: In den letzten Kriegsmonaten 1944/45 wurde die Schule in ein Lazarett für verwundete Soldaten umfunktioniert. Unterrichtet wurden die Schüler in verschiedenen Räumlichkeiten des Ortes. Die Lehrer trafen sich zu ihren Dienstbesprechungen im Gasthof „Zum Hirsch“. Bei den verheerenden Bombenangriffen der Alliierten auf die Stadt Chemnitz wurde auch der Turm der Schönauer Schule in Mitleidenschaft gezogen.

 

1945: Nach der militärischen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai übernahmen die Regierungen der UdSSR, der USA, Großbritanniens und Frankreichs die oberste Gewalt in Deutschland: das Nachkriegsdeutschland wurde in vier Besatzungszonen aufgeteilt.

 

Teil 3: Chronik der Oberschule Schönau im Zeitraum von 1945 bis 1960.

 

1945: Am 1. Oktober wurde auf Anweisung der Sowjetischen Militäradministration (Befehl Nr. 40 der SMAD vom 25. August 1945) der Schulbetrieb in der Sowjetischen Besatzungszone wieder aufgenommen. Im Zuge der Demokratisierung des Schulwesens waren bis Mitte September neue Lehrpläne auszuarbeiten. Schriften und Bücher mit nationalsozialistischem Inhalt mussten ausgesondert werden. Lehrer, die der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) angehört hatten, wurden auf der Grundlage einer Verordnung der Landesverwaltung vom 17. August[1] aus dem Schuldienst entlassen.

 

1946: Der Kantor und Musiklehrer Max Wendler übte bis 1948 die Funktion des Schulleiters aus. Neulehrer kamen aus Betrieben, Werkstätten und Büros der Region. Es gab auch viele junge Absolventen von Fach- und Hochschulen, die vielfach noch wenige Wochen und Monate vor Kriegsende zur Wehrmacht eingezogen worden waren. Die Neulehrer mussten bei ihrer Einstellung in den Schuldienst politisch unbelastet (= keine Mitgliedschaft in der NSDAP) sein; sie hatten aber keine pädagogische Erfahrung und mussten daher in einer sehr kurzen Zeit auf ihre Lehrtätigkeit vorbereitet werden.

 

1947: In der unmittelbaren Nachkriegszeit waren die Lernbedingungen für die Schüler katastrophal: es gab keine Kohlen zum Heizen, es mangelte an Schreibpapier und Schulbänken, die Lebensmittel waren stark rationiert und Krankheiten wie Läuse und Krätze traten vermehrt auf. Die Konsequenzen waren Stundenausfall, Stundenkürzungen und „Heimarbeit“, d. h. die Schüler kamen in die Schule, um sich ihre Hausaufgaben für mehrere Tage abzuholen.

 

1948: Herr Walter Weber übernahm die Leitung der Schule in Schönau (bis 1954).

 

1949: 1. Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) endete die Besatzungszeit auf deutschem Boden. 2. Deutlich wurde der akute Mangel an Lehrkräften 1949/50: Die 148 Schulanfänger an der Schule in Schönau wurden auf nur drei Klassen aufgeteilt. Die sehr hohen Schülerzahlen in der Nachkriegszeit waren das Resultat von Flucht und Vertreibung. Denn aufgrund der Bestimmungen des Potsdamer Abkommens vom 2. August 1945 mussten die Deutschen ihre Heimat in den Ostgebieten (Schlesien, Hinterpommern, Ostpreußen, Sudeten) verlassen.

 

1952: Anfang der 1950er Jahre bestand die Lehrerschaft an den Schulen in der DDR zu zwei Dritteln aus Neulehrern. Es wurden folgende Jugendorganisationen für Kinder und Jugendliche gegründet: 1948 die Pionierorganisation für Kinder ab dem 6. Lebensjahr, 1946 die Freie Deutsche Jugend (FDJ) und 1952 die Gesellschaft für Sport und Technik (GST) für Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr.

 

1954: Herr Hugo Brill leitete im Schuljahr 1954/55 die Schule in Schönau.

 

1955: 1. Zwischen der Schule und dem VEB (Volkseigener Betrieb) Industriewerk (ehemalige Wanderer-Werke AG in Chemnitz-Schönau) wurde ein „Patenschaftsvertrag“ abgeschlossen. Der VEB Industriewerk, der auf die Produktion von Hydraulikpumpen und -motoren spezialisiert war, leistete Unterstützung für die Schule.  Arbeiter und Angestellte des Patenbetriebes halfen der Schule bei der Ausgestaltung des Schulklubraumes und der Fachräume. Die Schüler mussten ihrerseits Rechenschaft über ihr Verhalten und ihre schulischen Leistungen gegenüber den Werktätigen leisten. Die Schüler hatten damit auch die Möglichkeit, sich im Betrieb mit der Arbeitswelt der Erwachsenen vertraut zu machen. 2. Der Lehrer Walter Kortyka übernahm 1955 die Funktion des Schulleiters (bis 1972).

 

1956: Der Schulbesuch bis zur achten Klassenstufe war im Schulsystem der DDR bis Mitte der 1950er Jahre üblich. Die Schule in Schönau gehörte zu den ersten Bildungseinrichtungen, an der mit „Mittelschulklassen“ erstmalig die Klassenstufen 9 und 10 aufgebaut wurden. Der Aufbau neuer Klassenstufen hatte zur Konsequenz, dass neue Schulmöbel bereitgestellt, weitere Fachräume eingerichtet und neue Lehrkräfte eingestellt werden mussten.

 

1958: Im Schuljahr 1958/59 wurde der Unterrichtstag in der Produktion (UTP) eingeführt. Schüler ab der Klassenstufe 7 arbeiteten praxisbezogen in einem Betrieb: Dieser Unterricht fand im wöchentlichen Wechsel sowohl praktisch (z. B. Löten, Bohren oder Feilen) als auch theoretisch (Technisches Zeichnen und Einführung in die sozialistische Produktion) statt. Für den Unterrichtstag in der Produktion standen den Schülern aus Schönau der VEB Betriebseinrichtung und Metallwaren in Altchemnitz (ein Betrieb für die Bürostuhlproduktion) und der Patenbetrieb - der VEB Industriewerk (siehe: 1955) zur Verfügung.

 

1959: Innerhalb von fünf Jahren wurde in der DDR die bisherige Volksschule in die zehnklassige allgemeinbildende polytechnische Oberschule (POS) überführt. Die zum Abitur führende Erweiterte Oberschule (EOS) umfasste die 9. bis 12. Klasse. Dabei waren die 9. und 10. Klasse sogenannte „Vorbereitungsklassen“ für die Abiturstufe.

 

Teil 4: Chronik der Oberschule Schönau im Zeitraum von 1961 bis 1989.

 

1961: Aufgrund der Fluchtwellen von Akademikern und Facharbeitern in die BRD war es Walter Ulbricht, der in seiner Funktion als Staatsratsvorsitzender der DDR den Befehl gab, am 13. August die Berliner Mauer zu bauen.

 

1963: Das Volksbildungsministerium der DDR stellte die Weichen für die Gründung von Spezialschulen und -klassen, in denen Jugendliche mit ausgeprägten künstlerischen oder sportlichen Fähigkeiten und mit besonderen Begabungen für technische und mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer gefördert wurden. 

 

1964: Neben den Klassenfahrten in das Erzgebirge, den Harz und den Thüringer Wald wurden mittels staatlicher Fonds für die Schüler der Polytechnischen Oberschule Schönau auch Ferienzeltlager an der Ostseeküste in Nienhagen, in Dranske-Bakenberg (Rügen) und in Ückeritz (Usedom) eingerichtet.

 

1965: Die Volkskammer der DDR beschloss das „Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem“ in der DDR. Es galt der Grundsatz der Einheit von Bildung und Erziehung, um die „allseitig entwickelte sozialistische Persönlichkeit“ heranzubilden. Eine wichtige Rolle spielte dabei der polytechnische Unterricht, denn die Schüler sollten mit der Praxis der sozialistischen Produktion vertraut gemacht werden.

 

1968: In den Jahren von 1968 bis 1972 gab es die sogenannten „Vorbereitungsklassen“ (siehe: 1959) auch an der Polytechnischen Oberschule in Schönau. Für Schüler, die diese Vorbereitungsklassen besuchen durften, war es eine Auszeichnung: Denn sie hatten nach dem erfolgreichen Besuch der „Vorbereitungsklassen“ die Möglichkeit, ihr Abitur an einer Erweiterten Oberschule in der 11. und 12. Klassenstufe abzulegen.

 

1972: Herr Raimund Börner übernahm die Funktion des Schulleiters an der Polytechnischen Oberschule in Schönau (bis 1974).

 

1973: 1. Am 7. November erhielt die Schule den Namen „Fritz Schmenkel“. Der deutsche Kommunist Fritz Schmenkel (1916-1944) hatte sich als Wehrmachtssoldat nach dem Überfall auf die UdSSR den russischen Partisanen angeschlossen. 2. Es gab in diesem Jahr noch einen kulturellen Höhepunkt für Schönau und Karl-Marx-Stadt: das „Zentrale Pionierensemble“ (ZPE) wurde Bestandteil der Schule.

 

1974: Frau Maria Kluge übernahm die Leitung der Polytechnischen Oberschule in Schönau (bis Dezember 1990).

 

1975: Das „Zentrale Pionierensembles“ leisteten bis zu seiner Auflösung im Jahre 1990 eine hervorragende künstlerische Arbeit: es bestand aus einem Chor, einer Sprechergruppe, einem Orchester und einer Tanzgruppe. In den vielen Auftritten des Ensembles, die auch weit über die Stadtgrenzen von Karl-Marx-Stadt hinaus stattfanden, zeigten die Schüler ihr künstlerisches Können und ihre persönliche Einsatzbereitschaft.

 

1978: Im Schuljahr 1978/79 wurde an den Schulen in der DDR der Wehrunterricht eingeführt. Die Schüler der Klassen 9 und 10 an der POS Schönau wurden über Verteidigungs- und Schutzmöglichkeiten bei einem möglichen Kriegsausbruch, über die Waffengattungen und die militärische Situation zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt informiert und ideologisch unterrichtet.

 

1988: Vom 14. bis zum 21. August fand unter dem Vorsitzenden Wilfried Poßner das letzte Pioniertreffen der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ in Karl-Marx-Stadt statt.

 

1989: Im „Wendeherbst“ 1989, der in der Anfangsphase von Demonstrationen für demokratische Reformen und eine Erneuerung der DDR geprägt war, sprach sich die Mehrheit der Lehrer dafür aus, die Schule wieder in „Schönauer Schule“ umzubenennen.

 

Teil 5: Chronik der Oberschule Schönau im Zeitraum von 1990 bis 2000.

 

1990: Die Volkskammer der DDR beschloss am 23. August den Beitritt zur BRD nach Artikel 23 des Grundgesetzes. Aus Bürgern der DDR wurden am 3. Oktober Bundesbürger.

 

1990: 1. Die oberste Schulbehörde im Freistaat Sachsen ist seit 1990 das Sächsische Staatsministerium für Kultus. 2. Der gesellschaftliche Systemumbruch brachte für die Bürger in den ostdeutschen Bundesländern viele positive Veränderungen wie z. B. die Rechtssicherheit und die Reisefreiheit, aber auch soziale Unsicherheiten vor allem infolge des drastischen Abbaus von Arbeitsplätzen. Für die Schönauer Schule war es sehr tragisch, dass das einst so erfolgreiche „Zentrale Pionierensemble“ nicht mehr erhalten werden konnte. 3. In der Zeit von 1990 bis 1992 übernahm Herr Gerhard Heger die Schulleitung.

 

1991: Am 3. Juli wurde erstmalig das Schulgesetz für den Freistaat Sachsen erlassen. Bildung und Erziehung erfolgen auf der Grundlage des Grundgesetzes und der Sächsischen Verfassung.

 

1992: Im Frühsommer 1992 gab es heftige Diskussionen um den Erhalt der beiden Schulen in Schönau und Siegmar. Eltern, Lehrer und Schüler sprachen sich energisch für den Erhalt der beiden Bildungseinrichtungen aus. Mit Beginn des Schuljahres 1992/93 war der erst neu eingesetzte Schulleiter Rolf Röder für beide Schulen in Schönau und Siegmar zuständig. Auch eine Reihe von Lehrern unterrichtete an beiden Schulen.

 

1993: 1. An der Mittelschule Schönau konnten die Schüler der 10. Klasse den Realschulabschluss im sprachlichen und technischen Profil erwerben. Seit Anfang der 1990er Jahre wurden neue Unterrichtsfächer eingeführt: Ethik, Gemeinschaftskunde, Wirtschaft, Informatik und Religion. 2. Im November gründeten Lehrer, Eltern, Schüler und Freunde der Mittelschule den „Verein zur Förderung der Mittelschule Schönau e. V.“ Der Verein stellte sich die Aufgabe, die Lehrkräfte und auch die Schule als Institution tatkräftig und umfassend zu unterstützen.

 

1994: Vom 22. bis zum 24. September wurde an der Schule in Schönau das 80-jährige Jubiläum der Einrichtung feierlich begangen. Generationen von Schülern hatten seit 1914 die Schule besucht und konnten auf einen erfolgreichen Berufs- und Lebensweg verweisen. Viele ehemalige Absolventen nutzten die Feierlichkeiten, um mit ihrem Besuch ihre Verbundenheit mit der einstigen Ausbildungsstätte zu bekräftigen.

 

1995: Die „Freie Presse“ berichtete am 5. Oktober: „Das vom Landeselternrat eingeleitete Volksbegehren für eine Begrenzung der Klassenstärke in Sachsen auf 25 Schüler ist nach Einschätzung der Initiatoren wahrscheinlich gescheitert.“

 

1996: Eine Reihe von Schülern beteiligte sich seit Anfang der 1990er Jahre erfolgreich an Wettbewerben in den Fächern Geschichte und Kunsterziehung. Der Chemnitzer Geschichtsverein würdigte erfolgreiche Geschichtsarbeiten mit dem „Wolfgang-Weidlich-Preis“[2]. Den 2. Preis zum Thema „Pfarrer Knorr im Widerstand“ konnte 1996 der Schülerin Kirsten Rottluff überreicht werden.

 

1997: Erneut mussten Eltern, Lehrer und Schüler um den Schulstandort in Schönau kämpfen: es sollte diesmal die erst seit August 1992 bestehende Grundschule geschlossen werden. Die Folgen, die diese Entscheidung für die Mittelschule nach sich gezogen hätte, lagen gewissermaßen „auf der Hand“. So zu lesen in der Festschrift „85 Jahre Schönauer Schule 1914-1999“ von Christine Pilz.

 

1998: Der Kreiselternrat befürwortete im Januar ein Volksbegehren über die Entscheidung zu Schulschließungen in Chemnitz. Am 17. Juni berichtete die „Freie Presse“ über sinkende Ausgaben für die Schulen in Chemnitz: „Waren es 1996 noch 850 Mark“ pro Schüler, so standen „1998 nur noch 650 Mark zu Buche.“

 

1999: Viele Klassen nutzten die seit 1990 bestehenden neuen Reisemöglichkeiten. So gab es Klassenfahrten nach Rom, London, Prag und Hamburg und nach Österreich in das Salzburger Land. In den folgenden Jahren wurde es an der Schule zur Tradition, dass die Abschlussfahrten der 10. Klassen in die Hansestadt Hamburg führten.

 

Teil 6: Chronik der Oberschule Schönau im Zeitraum von 2001 bis 2020.

 

2001: Dank der Stadt Chemnitz, dem Förderverein und zahlreichen privaten Sponsoren hatten sich in den zurückliegenden 10 Jahren im Schulgebäude viele positive Dinge getan, um die Lehr-, Lern- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Erwähnt seien die Renovierungsarbeiten im Gebäude, die Umgestaltung des Schulgartens mit einem „Unterrichtsraum im Freien“, der Aufbau eines Schulclubs (1994), die Erneuerung der sanitären Anlagen und die Anschaffung eines Keramik-Brennofens.

 

2005: 1. Der Blockunterricht von 90 Minuten wurde mit dem Schuljahr 2005/06 eingeführt: „Damit sind im Physik- und Chemieunterricht mehr Experimente möglich“, so die Schülersprecherin Isabella Haase in einem Interview mit der „Freien Presse“. 2. Der Schüler Andre Stark wurde für seine erfolgreiche Geschichtsarbeit über „Denkmale in Chemnitz“ mit dem „Wolfgang-Weidlich-Preis“ ausgezeichnet.

 

2008: Mit finanziellen Mitteln der Stadt Chemnitz in Höhe von 450.000 Euro wurden die Fenster des Schulgebäudes erneuert. Baulich erneuert wurden drei Jahre darauf auch das Dach und die Fassade des Schulgebäudes (2011).

 

2009: Frau Andrea Ufer übernahm im Sommer die Leitung der Oberschule Schönau.

 

2014: Mit folgenden schulischen Angeboten präsentierte sich die Oberschule Schönau am 26. Februar im Chemnitzer Amtsblatt: „Workshops in den Bereichen Sport, Ernährung und Töpfern. Streitschlichterprojekt, Schulchor, Förderangebot „Lese-Rechtschreib-Schwäche“, Freiarbeitsmöglichkeit, Prüfungsvorbereitung, Berufsorientierung und ein großzügiges Außengelände mit Sport- und Freizeitmöglichkeiten.“ Ein zu diesem Zeitpunkt bestehende Kooperationsvertrag mit der Niles-Simmons GmbH ermöglichte es den Schülern, ein Praktikum in diesem international agierenden Maschinenbaubetrieb zu absolvieren.

 

2015: 1. Für den Erweiterungsbau der Grund- und Oberschule hatte die Stadt Ausstattungen in Höhe von ca. 69.000 Euro für zwei Werkräume, Möbel für sechs Klassenzimmer und acht Schultafeln bereitgestellt. Auch die zehnjährige Sanierung der Turnhalle konnte beendet werden. 2. Im November beteiligten sich die Schüler ab der Klassenstufe 7 am Projekt „Zeitung im Unterricht“. Das medienpädagogische Projekt gab Schülern der Oberschule Schönau die Gelegenheit, die „Freie Presse“ vier Wochen kostenlos zu lesen.

 

2016: Zu Jahresbeginn unterrichteten insgesamt 27 Lehrkräfte die ca. 380 Schüler in 15 Klassen. Die Klassenstufen waren zwei- bis dreizügig ausgelegt. Bildungsziele waren in der Regel der zehnjährige Realschulabschluss, aber auch der neunjährige Hauptschulabschluss. Es gab insgesamt 20 Unterrichtsräume, darunter Fachkabinette für Chemie, Physik, Biologie, Musik, Geografie, Geschichte und Informatik sowie spezielle Werkräume und eine Lehrküche für den Unterricht in den Fächern TC (Technik/Computer) und WTH (Wirtschaft-Technik-Hauswirtschaft).

 

2017: Anfang September übten Schüler der Oberschule Schönau das Wählen, auch wenn sie aufgrund ihres Alters noch nicht an der Bundestagswahl teilnehmen durften. Organisiert wurde die Wahl vom Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit und den Lehrkräften für Gemeinschaftskunde.

 

2018: 1. Mit 1,4 Millionen Euro finanzierte die Stadt Chemnitz umfangreiche Baumaßnahmen an der Oberschule Schönau. Bis zum Frühjahr 2020 konnten damit folgende Modernisierungsvorhaben umgesetzt werden: der Fußbodenneuaufbau im Kellergeschoss, der Umbau des Sanitärkomplexes mit Umkleide- und Waschräumen in der Turnhalle, die Vergrößerung des Speiseraumes, die Umgestaltung und Möblierung der Hauswirtschaftsküche sowie Ausbauten im Dachgeschoss. Dank einer Neugliederung des Dachgeschosses entstanden im Ergebnis der Bauarbeiten drei Klassenzimmer und sieben weitere Räume, die von Sozialpädagogen, Mitarbeitern der Berufsorientierung und Lehrern (ein zweites Lehrerzimmer) genutzt werden. An diesen Bauarbeiten waren insgesamt 13 Firmen beteiligt. 2. Am 2. September gab es ein sportliches Ereignis: Die Oberschule Schönau belegte den dritten Platz bei der Anzahl der Läufer und Läuferinnen, die sich an der 41. Auflage des Stauseelaufes beteiligten.

 

2019: 1. Am 11. März begann für die ca. 300 Schüler der Oberschule Schönau eine „Musikwoche“. Unter der Leitung von Mitarbeitern des Berliner Unternehmens „Braintree-Academy“ erarbeiteten sich die Kinder und Jugendliche eigenständig neun verschiedene Musikstücke.  2. Musikalisch erfolgreich war in diesem Jahr auch der Schüler Theo Haubensack: Unter der Jury von Mark Forster begeisterte er mit Rap Musik als „Big Buddha“ seine Zuschauer in der TV-Sendung „The Voice Kids“.

 

2020: 1. Infolge der Corona-Pandemie kam es im März und im Dezember 2020 zu mehrwöchigen Schulschließungen und „Teilöffnungen“, d. h. der Unterricht erfolgte in halbierten Schulklassen im wöchentlichen Rhythmus. Über die Lernplattform „Lernsax“ wurden die Schüler mit Hausaufgaben in Heimarbeit versorgt. 2. Anfang November beschmierten unbekannte Täter die Fassade des Schulgebäudes mit Schriftzügen. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen Sachbeschädigung auf.

 

Teil 7: Chronik der Oberschule Schönau ab 2021.

2021: 1. Der „Chemnitzer Blick“ berichtete am 3. Januar: „Unbekannte verschafften sich Zugang in die Oberschule Schönau. Im Inneren brachen sie elf Zimmertüren auf und stahlen mindestens einen Laptop. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von ca. 24.000 Euro.“ 2. Die Oberschule Schönau wurde am 15. Juni als siebente Schule in Deutschland mit dem „Schule: Global-Siegel“ ausgezeichnet. Sie ist damit die erste Schule in Sachsen, die diese Anerkennung für Internationalisierung, interkulturelle Bildung und internationalen Austausch erhielt. Respekt Coachin Sara Klingebiel sagte dazu: „Unsere Schule versteht sich als Lern- und Lebensraum, in dem Schüler und Schülerinnen Zugang zu internationalem Austausch und interkultureller Bildung und Begegnung erlangen und sich so zu weltoffenen Persönlichkeiten entwickeln können.“[3]

2022: 1. Mit Beginn des Schuljahres 2021/22 wurde das bisherige traditionelle Klassenbuch in Papierform durch das „digitale Klassenbuch“ ersetzt. Die Ergebnisse der in den zurückliegenden Jahren vorangetriebenen Digitalisierung sind mittlerweile in den Klassenräumen sichtbar: Beamer, Withboard, Leselampe und Laptop ergänzen bzw. ersetzen immer mehr die klassische Kreidetafel und den von den Lehrkräften über viele Jahrzehnte geschätzten „Polylux“. 2. Katalin Horvath, eine ehemalige Schülerin der Oberschule Schönau, die mittlerweile in Tübingen lebt und deren Eltern ungarischer Herkunft sind, gastierte am 12. März mit ihrer Band „Foiae Verde“ („grünes Blatt“) im Kunst- und Kulturzentrum „Weltecho“ in Chemnitz.

2023: 1. Nach drei Jahren „Coronazwangspause“ konnten an der OS Schönau „die Türen endlich wieder weit geöffnet“ werden: die Schulleitung, die Fachlehrer, die Fachbereichsleiter, die Schulband und die Tanzgruppe organisierten am 18. Januar den traditionellen Tag der „Offenen Tür“. Nicht nur zahlreiche Eltern und Großeltern, sondern auch viele ehemalige Schüler konnten unter den Gästen von der Schulleitung und den Lehrkräften herzlich begrüßt werden. 2. Der „Fächer-verbindende-Unterricht“ (FvU) fand vom 3. bis zum 5. April mit folgenden Projektthemen (Klassen) statt: 1. Steinzeitexperte (Kl. 5). 2. Bildung für nachhaltige Entwicklung (Kl. 6). 3. Gesundheit - ein wichtiges Gut (Kl. 7). 4. Findungsprozess in der Berufsorientierung (Kl. 8). 5. Bewerbung als Schlüssel zum Berufseinstieg (Kl. 9). 6. Prüfungsvorbereitung (Kl. 10). 3. Nach einer kurzen und schweren Krankheit verstarb der Ethik- und Sportlehrer Volker Müller am 18. Mai. Sowohl im Kollegium als auch in der Schülerschaft herrschten tiefe Trauer und Bestürzung über den plötzlichen Verlust des sehr geschätzten Lehrers.

Geschichtslehrer Herr Dr. Bernd Sommer.

 

Literatur, Quellen und Autoren:

1. Festschrift „80 Jahre Schönauer Schule 1914-1994“. Herausgeber: Rolf Röder. Chemnitz 1994.          
2. Christine Pilz: Festschrift „85 Jahre Schönauer Schule 1914-1999“. Chemnitz 1999.                                 
3. Karsten Schott: 90 Jahre Siegmarer Schule. Schulchronik 1906-1996. Chemnitz 1996.                             
4. Bernd Sommer: Zur Wiederaufnahme des Unterrichts an technischen Fach- und Gewerbeschulen in Sachsen von 1945 bis 1953. In: Zwischen Restauration und Innovation: Bildungsreformen in Ost und West nach 1945. Herausgeber: Manfred Heinemann. Köln/Weimar/Wien 1999. S. 37-54.                                       
5. Archiv „Freie Presse“ GmbH Chemnitz: Zeitungsbeiträge, Berichte und Festschriften über Schulen und das Schul- und Bildungswesen in Chemnitz/Karl-Marx-Stadt. Zeitraum: 1920-2022. Recherche: Bernd Sommer.
6. Andreas Malycha: Geschichte der DDR. In: Informationen zur politischen Bildung. Nr. 312. Bonn 2012.    
7. Hermann Vinke: Die DDR. Eine Dokumentation mit zahlreichen Biografien und Abbildungen. Mit einem Vorwort von Wolfgang Thierse. Ravensburger Buchverlag 2008.
8. Günter Naumann: Sächsische Geschichte in Daten. Fourier Verlag GmbH, Wiesbaden 2003.
9. Benjamin Edelstein und Hermann Veith: Schulgeschichte bis 1945: Von Preußen bis zum Dritten Reich. Bundeszentrale für politische Bildung. 2017.   
10. Benjamin Edelstein und Hermann Veith: Schulgeschichte nach 1945: Von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart. Bundeszentrale für politische Bildung. 2017.  
11. Jugend in Deutschland im 20. Jahrhundert. In: Entdecken und Verstehen 9/10. Geschichtsbuch für Sachsen. Cornelson Verlag, Berlin 2007, S. 156-177.
12. Friedrich Naumann und Bernd Sommer: Bauwissenschaften, Architektur und Bauingenieurwesen als Ausbildungslinien an den Technischen Bildungseinrichtungen zu Chemnitz. In: Mitteilungen des Chemnitzer Geschichtsvereins, 68. Jahrbuch, Chemnitz 1998, S. 101-128.
13. Bernd Sommer: Der Pädagoge, Schulleiter und Demokrat Carl Hermann Schiersand (1869-1946). Eine Biographie. Chemnitz 2023. Siehe hierzu: oscschoenau: Herzlich Willkommen. Fachbereich Geschichte.
14. Bernd Sommer: Der Architekt Max Waldemar Pfalz (1874-1929). Eine Biographie. Chemnitz 2023. Siehe hierzu: oscschoenau: Herzlich Willkommen. Fachbereich Wirtschaft-Technik-Hauswirtschaft.

 

 


[1] Mit ihrer Verordnung über den personellen Neuaufbau der öffentlichen Verwaltung vom 17. August 1945 schuf die Landesverwaltung Sachsen die Voraussetzungen für den Übergang zu einer vollständigen Erneuerung der Lehrerschaft: Danach durften sämtliche ehemalige Funktionäre, Mitglieder der NSDAP und deren Gliederungen weder eingestellt, übernommen noch weiterbeschäftigt werden.

 

[2] 1996 stiftete der in Chemnitz geborene und heute in Frankfurt am Main lebende ehemalige Verleger Wolfgang Weidlich einen Preis für Schüler- und Studentenarbeiten zur Geschichte von Chemnitz und Umgebung. 

 

[3] Schule ist zunehmend zu dem Ort geworden, an dem Schülerinnen und Schüler Zugang zu internationalem Austausch und interkultureller Bildung durch Projekttage, fächerübergreifenden Unterricht und durch Austauschbegegnungen erlangen. Siehe hierzu: https://aja-org.de/schuleglobal/siegel/