Unser Konzept des Anfangsunterrichts

Differenzierte Unterrichtsgestaltung in der Schuleingangsphase

Der Anfangsunterricht umfasst die Klassenstufen 1 und 2. Sie bilden eine pädagogische Einheit. Dem unterschiedlichen Entwicklungsstand der Schüler wird durch Differenzierung Rechnung getragen.

Die Gestaltung des Unterrichts ist an den Lernaufgaben und den Lernbedingungen der Schüler zu orientieren (Rhythmisieren des Unterrichts). Im Anfangsunterricht werden die Erholungsphasen durch die unterrichtenden Lehrkräfte in Eigenverantwortung festgelegt.

Wir erarbeiten ein Konzept des Anfangsunterrichtes, das inhaltliche, zeitliche und organisatorische Strukturen integriert. Die laut Stundentafel zur Verfügung stehenden Stunden für den Anfangsunterricht werden zur differenzierten Förderung nach schuleigenen Realisierungsvarianten eingesetzt.

Prinzipien des Anfangsunterrichts:

  • Lernen mit allen Sinnen
  • Interesse und Motivation
  • Anschauung
  • Selbsttätigkeit
  • Selbstbestimmung
  • Mit- und voneinander lernen
  • »Entdeckendes« Lernen
  • Elementarisierung
  • Individualisierung
  • Kindgemäßheit
  • Spielen
  • Fehlertoleranz  

Differenzierte Unterrichtsgestaltung:

Wir Lehrer werden unserer Aufgabe, alle Kinder in ihrer Individualität und aufgrund ihrer unterschiedlichen Entwicklungsvoraussetzungen und vorschulischen Lernerfahrungen anzunehmen, zu fördern und zu fordern, dadurch gerecht, in dem wir Differenzierungen im Unterricht und im Schulalltag zulassen. Differenzierung ist daher ein Anspruch, der auch rechtlich im Schulgesetz und der Schulordnung für Grundschulen manifestiert ist.

Wir unterscheiden Maßnahmen der inneren und äußeren Differenzierung. Zur äußeren Differenzierung gehören die Bildung von separaten Fördergruppen oder die Gestaltung von Förderunterricht.

Den Formen der inneren Differenzierung ist gegenüber der äußeren Separierung grundsätzlich der Vorrang einzuräumen.

Maßnahmen zur inneren Differenzierung über:

  • Einzelarbeit mit differenzierten Lernangeboten
  • Gruppen- und Partnerarbeit mit differenzierten Lernumfängen
  • Tages- und Wochenplan mit differenzierten Schwierigkeitsgraden
  • Freiarbeit mit unterschiedlichen Zugängen zu Lerninhalten
  • Werkstattunterricht mit individuellen Lern- und Lösungsstrategien
  • Projektarbeit mit Selbsteinschätzung, Selbstkontrolle
  • variable Klassenraumgestaltung

Die Formen werden von den Lehrern entsprechend der jeweiligen Lernsituation variabel kombiniert  Mit dem Blick auf die Entwicklung der Qualität des Unterrichts wählen die Lehrer aus der Vielzahl der Differenzierungsformen die aus, die eine Ausgewogenheit von individuellem und gemeinschaftlichem Lernen, von grundlegendem und Interessenbezogenem Lernen, von Lernzeit und Lernumgebung gewährleisten. Das erfordert von uns verantwortliche Analysetätigkeit, Konsequenz in der Strukturierung  von Material und Aufgaben, Vereinbarungen von klaren Regeln und Flexibilität und Offenheit in der Planung.

Durch die Lehrer müssen unterschiedliche Unterrichtsmethoden zur Anwendung kommen.

Unterrichtsformen: frontales und freies Arbeiten im Wechsel

Gemeinsamer Unterricht ist notwendig und dient der sozialen Integration und dem Wachsen einer Klassengemeinschaft. Er kommt dann zum Einsatz, wenn Lernstandsunterschiede einzelner Kinder keine hinderliche Rolle spielen, z. B. bei musischen, motorischen und spielerischen Aktivitäten.

Differenzierter Unterricht (freies Arbeiten) setzt ein Angebot unterschiedlicher Aufgabenstellungen gemessen an den individuellen Lernständen der Schüler voraus. Differenzierungsaspekte können z. B. Stoffumfang/Zeitaufwand, Komplexitätsgrad, Anzahl der notwendigen Durchgänge, Notwendigkeit direkter Hilfen/Grad der Selbstständigkeit, Art der inhaltlichen oder methodischen Zugänge/der Vorerfahrung und Kooperationsfähigkeit sein.

Werkstattarbeit:

Werkstattarbeit/Werkstattunterricht ist eine Form des offenen Unterrichts, die den Schülern Lernangebote, Arbeitsaufträge und Material zur freien Auswahl und selbstständigen Bearbeiten zur Verfügung stellt. Meist steht die Werkstatt unter dem Thema, das in eine Vielzahl von Lernangeboten strukturiert wird. Diese Angebote sind nicht nur vom Inhalt und den verschiedenen Lernzugängen her, sondern auch bezogen auf die individuelle Lernausgangslage jedes Schülers differenziert zu planen.

Förderunterricht:

Förderunterricht umfasst vielfältige Formen äußerer Differenzierung, in denen längerfristig – für Wochen, Monate oder ein Schuljahr, zeitlich parallel oder zusätzlich zum Regelunterricht, aber kontinuierlich gearbeitet wird.

Es werden folgende Formen unterschieden: nacharbeitender Förderunterricht, voraus arbeitender Förderunterricht und Parallelunterricht.