OpenOffice Calc bezeichnet eine freie Tabellenkalkulationssoftware. Sie dient der Verarbeitung von Daten in Form von Tabellen und grafischen (dynamischen) Darstellungen. Dem Anwender stehen zahlreiche Assistenten und Funktionen zur Verfügung. So lassen sich zum Beispiel einzelne Zellen als eine Datums- oder Währungsangabe definieren, ganze Spalten oder Zeilen mittels Algorithmus automatisch ausfüllen oder auffällige Datensätze automatisiert farbig markieren. OpenOffice Calc lässt sich mit anderen Komponenten des OpenOffice-Pakets verknüpfen, zum Beispiel mit dem OpenOffice Writer oder OpenOffice Draw. So lassen sich Seriendrucke erstellen durch die Einpflegung von Datensätzen der Tabellenkalkulation in den OpenOffice Writer.

Die Funktionsweise des OpenOffice Calc ähnelt dem lizenpflichtigen Konkurrenten MS Excel. Eine ebenfalls kostenfreie Alternative ist das Tabellenkalkulationsmodul des LibeOffice-Pakets, einem Abspaltprodukt von OpenOffice. LibreOffice kann im Gegensatz zu OpenOffice mit regelmäßigeren Updates punkten, die Handhabe gleicht sich allerdings soweit, dass in Folge des Artikels mit dem moderneren LibreOffice Calc gearbeitet wird, sich jegliche Aktion aber identisch in OpenOffice Calc umsetzen lässt.

Benutzeroberfläche

 

 

Im Hauptbereich des Programms befindet sich die leere Tabelle, welche mit Daten gefüllt werden soll. Die Spalten sind alphabetisch benannt, die Zeilen numerisch. Jede Zelle ist einzeln anwählbar, so lässt sich ein Eintrag in der Tabelle festhalten.
Über dem Hauptbereich befinden sich drei Symbolleisten und eine Menüleiste. Die oberen zwei Symbolleisten dienen einem schnellen Zugriff der wichtigsten Funktionen zum Hinzufügen und  DFormatieren von Daten. Die unterste Symbolleiste beinhaltet eine Eingabezeile, mit welcher sich einfache Wörter bis hin zu mathematischen Formeln als Inhalt einer Zelle definieren lassen. Die Menüzeile bietet dem Anwender alle möglichen Optionen, die das Programm zu bieten hat.

Anwendungsbeispiel im Unterricht

Ein populäres Anwendungsbeispiel des Tabellenkalkulationsprogramms im Unterricht ist das Gesetz der großen Zahlen, welches im Mathematikunterricht der 8. Klasse behandelt wird. Dies kann am Beispiel eines Tetraederwurfes eingeführt werden. Hierzu wird eine Tabelle generiert, in derer ersten Spalte die Anzahl der Würfe durchnummeriert wird. Hier soll der Vorteil der Digitalisierung genutzt werden um tatsächlich eine hohe Zahl an Würfen zu simulieren. In der zweiten Spalte soll eine Augenzahl für jeden Wurf ausgegeben werden, dafür kann man einen Befehl nutzen, welcher eine zufällige ganze Zahl zwischen 1 und 4 ausgibt. Man möchte sich in den Beobachtungen nun auf ein bestimmtes Ereignis beschränken, beispielsweise die Augenzahl 1. In der dritten Spalte lässt sich je nach Augenzahl in der zweiten Spalte ausgeben, ob eine eins geworfen wurde ("ja") oder nicht ("nein"). Durch einen Zählbefehl werden die getroffenen Einsen in der vierten Spalte nach und nach aufaddiert. Die relative Häufigkeit an jedem Zeitpunkt des Zufallsexperiments lässt sich bestimmen, zu jedem Wurfzeitpunkt die Anzahl bisher geworfener Einsen durch die Anzahl der bisherigen Würfe geteilt wird.

Hinweise zum Nachbauen: Es sind die Funktionen ZUFALLSBEREICH, WENN, und ZÄHLENWENN erforderlich. Zur Erklärung einzelner Funktionen dient der Funktionenassistent neben der Befehlszeile sowie die Support-Internetseite des Entwicklers.

In einem Diagramm lässt sich die relative Häufigkeit auf der Y-Achse gegen die Wurfanzahl auf der X-Achse auftragen. Empirisch kann eine Annäherung an den festen Wert 0,25 beobachtet werden, da alle vier möglichen Ergebnisse die gleiche Eintrittswahrscheinlichkeit haben. Mit der F9-Taste können die Zufallszahlen neu bestimmt werden und ein gänzlich neuer Datensatz begutachtet werden. So lassen sich möglichst viele Versuchsdurchgänge mit hoher Wurfzahl betrachten.