Kongruenzabbildung ordnen jedem Punkt P(x|y) der zweidimensionalen Ebene R2 in eindeutiger Weise einen Bildpunkt P‘(x‘|y‘) aus R2 zu. Der Zusammenhang zwischen den Koordinaten der Punkte P und P‘ kann durch 2×2-Matrizen und Vektoren beschrieben werden.
Die bereits aus der Sekundarstufe I bekannten Kongruenzabbildungen Spiegelung, Drehung und Verschiebung können durch Abbildungsgleichungen bzw. mit Hilfe von Matrizen und Vektoren dargestellt werden.
Ermittle die Koordinaten der Bildpunkte von A, B und C.
Der Punkt | A(1,1) | wird gespiegelt auf den Bildpunkt | A'(___,___) |
B(5,3) | B'(___,___) | ||
C(6,1) | C'(___,___) |
Dieser Zusammenhang kann auch durch die linksseitige Multiplikation des Ortsvektors des Punktes P mit einer quadratischen 2×2-Matrix A (Abbildungsmatrix) beschrieben werden.
Wie lautet die Abbildungsmatrix bei der Spiegelung an der x-Achse?
Bei der Spiegelung an der x-Achse wird der Punkt P(x|y) auf den Punkt P‘ ( | ) abgebildet.
Die Koordinaten x‘ und y‘ des Bildpunktes P‘ ergeben sich daher nachfolgenden Abbildungsgleichungen x‘= _____, y‘= _____.
Bei der Translation (Verschiebung) um vx in x-Richtung und vy in y-Richtung, wird der Punkt P(x,y) auf den Bildpunkt P' (_________ ,__________) abgebildet.
Eine Translation kann mit Hilfe des Verschiebungsvektors v wie folgt beschrieben werden: p'=p+v .
Ermittle die Koordinaten der Bildpunkte von A, B und C bei der Verschiebung um den Vektor (-3,8).
Der Punkt | A(-2,5) | wird abgebildet auf den Bildpunkt | A'(___,___) |
B(1,17) | B'(___,___) | ||
C(12,-2) | C'(___,___) |
Viele der uns bisher bekannten Abbildungen lassen sich mit Hilfe einer Abbildungsgleichung der Form p'=A∙p mit der 2x2-(Abbildungs-)Matrix A beschreiben. In diesen Fällen spricht man von linearen Abbildungen.
Die oben beschriebene Translation (Verschiebung) mit der Abbildungsgleichung p'=p+v passt nicht in dieses Schema und ist dementsprechend keine lineare Abbildung. Dennoch kann auch bei Verschiebungen eine Matrix mit ins Spiel gebracht werden:
Die Matrix A wird in diesem Fall auch als 2x2-Einheitsmatrix E bezeichnet.
Auf diese Weise können also nun alle bisher betrachteten Abbildungen durch eine Gleichung der Form p'=A∙p+v beschrieben werden. Sie werden als affine Abbildungen bezeichnet und setzen sich aus einer linearen Abbildung A∙p und einer Translation um den Vektor v zusammen (affins [lat.]: verwandt, verschwägert).
Hinweis:
Bei den linearen Abbildungen ist der Verschiebungsvektor v der Nullvektor. Somit stellen lineare Abbildungen einen Spezialfall der affinen Abbildungen dar.