Am 11. April 2025 fand an unserer Oberschule ein besonderer Projekttag zum Thema Inklusion und Barrierefreiheit statt. Gestaltet wurde dieser Tag vom Team des Projekts „Challenge Inklusion“ der LAG SH Sachsen, das eigens zu diesem Anlass unsere Schule besuchte. Mit dabei war auch Stephan, der selbst mit einer ererbten Sehbehinderung lebt. Offen und authentisch berichtete er von seinem Lebensweg sowie den Erfahrungen und Herausforderungen, denen er im Alltag begegnet.
Ziel des Tages war es, die Schülerinnen und Schüler für die Lebensrealität von Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren und ihnen durch den persönlichen Kontakt einen tieferen Einblick in die Herausforderungen und Bedürfnisse im Alltag von Betroffenen zu ermöglichen.
Zu Beginn des Projekttags erhielten die Schülerinnen und Schüler eine Einführung in verschiedene Begrifflichkeiten rund um das Thema Inklusion.
Fragen wie:
- Was bedeutet es, inklusiv zu leben und inklusiv zu lernen?
- Was ist Barrierefreiheit und wie kann diese gestaltet werden?
- Was ermöglicht Barrierefreiheit?
- Wie kann jede und jeder dazu beitragen, dass unsere Schule ein Ort für alle ist?
wurden gemeinsam in einer offenen Gesprächsrunde diskutiert und erarbeitet.
Im Anschluss konnten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Schulrallye selbst aktiv werden. Mit speziellen Simulationsbrillen, die verschiedene Sehbeeinträchtigungen wie z. B. den Tunnelblick oder Grauen Star nachempfinden, erlebten sie, wie stark die Wahrnehmung und Orientierung dadurch eingeschränkt sein kann. Auch das Fahren mit dem Rollstuhl auf dem Schulgelände war für viele eine ganz besondere Erfahrung. Schon kleinste Hindernisse, wie Türschwellen oder enge Gänge, wurden zu echten Herausforderungen. Mit einem Blindenstock ausgestattet, konnten die Schülerinnen und Schüler zudem ausprobieren, sich mit verbundenen Augen (blind) durch bekannte Schulbereiche zu bewegen – natürlich immer begleitet von einer weiteren Person.
Somit konnten die Schülerinnen und Schüler einerseits darin Erfahrungen sammeln, wie es sich anfühlt, wenn man mit Hilfsmitteln seinen Alltag bewältigt und andererseits wie es ist, einen Menschen mit einer Behinderung verantwortungsvoll zu begleiten bzw. zu unterstützen.
Die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler waren durchweg positiv und von großem Interesse geprägt. Viele äußerten sich beeindruckt und nachdenklich über ihre Erlebnisse. Besonders wertvoll war hierbei der Perspektivwechsel, der das Verständnis und die Empathie für Menschen mit Behinderung deutlich gestärkt hat.
Insgesamt ermöglichte der Projekttag vielfältig bereichernde Erfahrungen. Er hat nicht nur Wissen vermittelt, sondern vor allem das Bewusstsein dafür geschärft, wie wichtig gegenseitige Rücksichtnahme, Offenheit und Barrierefreiheit im schulischen Miteinander sind.
Wir freuen uns darauf, auch in Zukunft ähnliche Aktionen durchzuführen, um das Thema Inklusion weiterhin im Schulalltag zu verankern.
In Zusammenarbeit:
Frau Franke und Herr Wünsche