Indien - Dresden 2023

Schüleraustausch mit der Subodh Public School in Jaipur, Indien

Bereits seit 2013 besteht zwischen der Subodh Public School in Indien und dem Hans-Erlwein Gymnasium Dresden eine Schulpartnerschaft, welche eine unglaublich wertvolle Möglichkeit für kulturellen Austausch und internationale Freundschaften bietet. Nach mehrjähriger Pause, aufgrund der Coronapandemie, konnte 2023 endlich wieder der,
durch die PASCH-Initiative geförderte, Schüleraustausch stattfinden. An unserer Partnerschule in Jaipur, der Hauptstadt Rajasthans, lernen zurzeit 3500 Schülerinnen und Schüler. Zwölf von ihnen waren nun vom 16.06. bis zum 29.06.2023 in Dresden, wo sie von uns – 14 Schülerinnen und Schülern des HEG aus den Klassenstufen 9 bis 11 –aufgenommen wurden. 

Die zwei Wochen waren gefüllt mit einem vielseitigen und spannenden Programm, bunt gemischt mit Kultur, Kunst, Bildung und Spaß. Die indischen Austauschschülerinnen und -schüler besuchten unter anderem die TU Dresden, verschiedenste Sehenswürdigkeiten, Museen und Institute, wie zum Beispiel das Max-Planck-Institut,
die Gläserne Manufaktur und das Hygienemuseum. Zudem erlebten sie Tagesausflüge nach Meißen, Moritzburg und Berlin und es stand ein offizieller Termin in der Sächsischen Staatskanzlei an. Am besten gefallen haben unseren Gästen die Ausflüge, die etwas mit Technik und generell Naturwissenschaften zu tun hatten.

Dieser Austausch bietet uns die Möglichkeit, Menschen aus einem fernen Land, sozusagen von der anderen Seite der Welt, mit ihrer Mentalität, ihren Werten, Traditionen und Gewohnheiten kennenzulernen, welche manchmal stark von unseren abweichen. Besonders aufgefallen ist uns persönlich zum Beispiel der bewusstere Umgang unserer Gäste mit Wasser. So hat einer unserer indischen Austauschschüler uns nicht nur gefragt, ob er denn überhaupt jetzt duschen gehen könne, wenn doch gerade die Waschmaschine läuft,  sondern auch, ob er bitte schnell das kalte Wasser ausdrehen dürfe, um Wasser zu sparen, als wir einmal Nudeln abgegossen haben. Uns hat das gezeigt, wie selbstverständlich der Zugang zu Wasser für uns hier in Deutschland ist und wie dankbar wir dafür sein sollten. Zudem ist auch noch aufgefallen, dass die indischen Schülerinnen und Schüler ein noch deutlich respektvolleres und hierarchisch geprägtes Verhältnis zu Erwachsenen haben. Manche begrüßten ihre Gasteltern beispielsweise mit einer in Indien typischen Geste des Respekts und berührten deren Füße und Knie bei dem ersten Aufeinandertreffen, um zu signalisieren, dass sie sich ihnen „unterordnen“.

Für viele unserer Gäste war es überhaupt das erste Mal, dass sie ihre Heimatstadt Jaipur verlassen haben. Es war für sie ein Eintauchen in eine komplett andere Kultur mit unzähligen neuen Eindrücken. Dazu zählten die in ihrer Wahrnehmung sehr leeren Straßen, das viele Laufen und natürlich das viel zu mild zubereitete Essen.

Durch die Kombination aus individuellen Erfahrungen in den Familien und zahlreichen Ausflügen zu Bildungsstätten und Sehenswürdigkeiten konnten unsere indischen Freunde viele Facetten der deutschen Kultur erleben. Einige wären gerne noch länger in Dresden geblieben, weil es ihnen hier so gut gefallen hat. Das Einzige, was sie nicht vermissen würden, sei das viel zu milde Essen. Darin waren sich die Inder zum Schluss ihrer zwei Wochen hier in Dresden einig.

Zum Glück ist der Indienaustausch 2023 mit der Abreise unserer Gäste noch nicht beendet und die Schülerinnen und Schüler beider Schulen sehen sich schon bald wieder. Zwischen dem 27.09. und dem 11.10.2023 wird es nämlich für uns – die Schülerinnen und Schüler des HEG – nochmal besonders aufregend, weil wir in diesem Zeitraum nach Jaipur fliegen und den Austausch nun umgekehrt erleben werden. Wir sind gespannt, wie scharf das Essen und wie voll die Straßen wirklich sind und freuen uns darauf,  die  Erzählungen unserer indischen Freunde über Indien, seine Menschen und die Kultur schon bald direkt erleben zu können. Namasté!     

Florentine L., Henriette K. LK DE12/2     

Unvergessliche Tage in Indien

Nach dem Besuch unserer indischen Austauschschüler und Austauschschülerinnen stieg bei uns zunehmend die Vorfreude auf unsere Reise nach Jaipur, die „pinke Stadt“, die wir vom 27. September bis 11. Oktober 2023 antreten durften. Voller Aufregung und unwissend darüber, was uns erwarten würde, kamen wir nach einem mehrstündigen Flug in Neu-Delhi an, wo uns bereits die erste Überraschung erwartete.
Denn erstaunt über die selbst nachts so warme und feuchte Luft entdeckten wir noch erstaunter den Bus der uns nach Jaipur bringen sollte. Trotz des mangelnden Platzes und entgegen mancher Erwartungen kamen wir gut und mit allen, mehr oder weniger sicher auf dem Dach angebrachten, Koffern in Jaipur an, wo wir von unseren Gastfamilien unglaublich herzlich begrüßt wurden.
Bereits innerhalb der ersten Tage unseres Aufenthalts stellten sich die Bedingungen dieser ersten abenteuerlichen Fahrt als ganz normal heraus, denn die Kapazität von Fahrzeugen wurde nicht selten überstrapaziert und die Sicherheitsgurte übernahmen eher eine dekorative Funktion. Zur Kommunikation im Straßenverkehr wurden die Hupen verwendet. Recht schnell konnten wir uns an dem Motto „Die Lücke im Verkehr, nach der du suchst, existiert nicht“ orientieren, weshalb wir über die Fürsorglichkeit unserer Austauschschüler, die uns teilweise wortwörtlich an die Hand nahmen, sehr dankbar waren.
Auch beim Essen hatten wir einen Vorsatz an den es sich zu halten galt: „Cook it, peel it or forget it“ – nur gekochte und geschälte Lebensmittel. Das machte es teilweise schwieriger, die reichlichen Angebote der indischen Schüler und ihrer Gastfamilien ohnehin schon schweren Herzens abzulehnen. Doch das stellte keinesfalls unsere Erfahrungen mit der traditionellen indischen Küche in Abrede, die wir sowohl bei der eigenen als auch bei anderen Gastfamilien, in Restaurants und in Tempelgaststätten genießen durften, auch wenn wir aus unserer täglichen Lunchbox eher die Banane und das Päckchen Mangosaft bevorzugten.
Trotz unseres eng getakteten Zeitplans, dessen Treff- und Ausgangspunkt immer die Subodh Public School war, wurden neben dem Programm für die gesamte Gruppe wurde auch reichlich Zeit eingeplant, die wir individuell mit unseren Austauschschülern und -schülerinnen verbringen konnten. So hatten wir beispielsweise die Möglichkeit, mit ihnen auf Märkte, in Kinos, Einkaufszentren und sogar Vergnügungsparks zu gehen. Neben all diesen bereichernden Erfahrungen, die uns das alltägliche Leben unserer Austauschschüler nahebringen konnten, stellte auch die Besichtigung mehrerer Sehenswürdigkeiten wahrhaftige Highlights dar. So beeindruckte uns beispielsweise das Hawa Mahal, der „Palast der Winde“, der sich imposant und doch geschickt zwischen die Häuser Jaipurs einfügt. Auch der Besuch des Jal Mahal, dem normalerweise für die Öffentlichkeit unzugänglichen „Wasserpalast“, tatsächlich ein Palast inmitten eines Sees, war für uns sehr beeindruckend und gerade daher umso mehr außergewöhnlich, weshalb wir auch für diese Möglichkeit besonders dankbar sind. Nicht zu vergessen stellte das Taj Mahal ebenfalls einen Höhepunkt unserer Indienreise dar, da wir das beeindruckende Gebäude aus weißem Marmor zur Sonnenuntergangszeit betrachten konnten, was die Atmosphäre umso schöner machte.
Insgesamt war diese ereignisreiche Reise mit all ihren einzigartigen Möglichkeiten zum Austausch mit neuen Menschen und neuem Wissen gleichzeitig eine Möglichkeit des
kulturellen Austauschs, der andere Perspektiven und Lebensrealitäten eröffnet und unsere Sicht auf die Welt erweitert hat. Dankbar für die bereichernden Erfahrungen, die wir machen durften, werden wir noch lange von ihnen zehren können.

Henriette Karg, Florentine Leps