Heutzutage muss man flexibel sein, auch als wegrationalisierter Schneewittchen-Zwerg, dem aus Mangel an sonstigen Angeboten ein Job als Pinguin-Double auf Madagaskar gerade recht kommt! Ein Schelm, der dabei an Sachsens Schul-Situation denkt, wenn sich Schneewittchen vor Quereinsteigern zu fürchten beginnt und lieber seine ausrangierten Zwerge zurück haben möchte … ?

Das Publikum der Jubiläums-Frühlings-Gala, es war schon die zehnte, verstand jedenfalls den kleinen Seitenhieb auf die Entwicklungen der Tagespolitik und auch Oberbürgermeister Kretschmar konnte sich in der ersten Reihe ein Lächeln nicht verkneifen in der schmucken Aula der Härtwig-Schule, wo mal wieder ein wahres Feuerwerk der Talente abgefeuert wurde. Die Oberschule zeigte ihren Gästen, was ihre Schüler so drauf haben, von sportlichen Darbietungen einer Akrobatik-Gruppe, zweier Tanzgruppen und den Poi-Licht-Künstlern, den Einrad-Fahrerinnen oder dem Tanzmariechen über Rezitationen, instrumentale Darbietungen  und Gesang bis hin zum großen Finale mit der Schulband, die viel Neues zu Gehör bringen konnte. Alles unterhaltsam verpackt in die Rahmenhandlung um drei arbeitslos gewordene Zwerge, die ihr berufliches Glück auch als Pinguin-Backup nicht fanden und nun durch diese Gala moderierten, während der eigentlich für diesen Job vorgesehene junge Mann sich darum zu kümmern hatte, den Gescheiterten neue Perspektiven zu eröffnen.

Apropos Perspektiven -  die sind offensichtlich nicht schlecht für die kommenden Jahre, soweit es das Angebot an talentierten Schülern an der Härtwig-Schule angeht! Was allerdings deren Lehrerschaft betrifft, so muss man sich scheinbar wie Schneewittchen Sorgen machen um die Neubesetzung frei werdender Stellen – mit preiswerten Pinguin-Doubeln oder anderswo freigesetzten Zwergen wird die Not nicht zu lindern sein …

[Text, Bilder: J. Richter]