Berufsorientierung: Projekte

Unterrichtliche und außerunterrichtliche Projekte

Berufsorientierende Projekte in den verschiedenen Klassenstufen ergänzen die Unterrichtsarbeit und sind durch ihren Praxisbezug eine wichtige Voraussetzung für einen realitätsnahen Einblick in die Anforderungen in der Berufsausbildung und der Wirtschaft.

  1. Berufewerkstatt
    • Eine zentrale Rolle dabei spielt die „Berufewerkstatt“, die jährlich im Umfang von 4-5 Unterrichtstagen in den Klassenstufen 2-9 durchgeführt wird. Ziele und Inhalte dieser Projektwoche wurden jahrgangsübergreifend abgestimmt (s. Projektplanung) und dienen als Grundlage für die konkrete Planung der Projektwoche durch die Klassenlehrer und den Beratungslehrer unserer Schule. Der Berufseinstiegsbegleiter unterstützt sie in den Klassenstufen 8 und 9.
    • Im Rahmen dieser Berufewerkstatt werden u. a. der Berufswahlpass eingeführt (Kl. 7), das Schülerbetriebspraktikum vorbereitet (Kl. 8), ein Bewerbertraining (Kl. 9) sowie Betriebserkundungen (Kl. 7-9) durchgeführt. Um die Interessen und beruflichen Vorstellungen noch besser zu berücksichtigen, werden diese Betriebserkundungen zukünftig klassenstufenübergreifend durchgeführt. Die Schüler entscheiden sich im Vorfeld für einen Betrieb/ein Berufsbild, mit dem sie sich näher beschäftigen möchten.
    • Eine Projektmappe mit u. a. Arbeitsblättern, Literaturhinweisen sowie Planungstipps für die Hand des Lehrers wurde gemeinsam erarbeitet und steht im Lehrerzimmer allen Kollegen für ihre Planung zur Verfügung. Sie wird regelmäßig durch geeignete Materialien ergänzt.
  2. Komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft
    • Die Schüler der 7. Klasse unserer Schule nehmen am Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und der Bundesagentur für Arbeit „Komm auf Tour“ teil. Dabei sollen die Schüler durch erlebnis- und handlungsorientierte Impulse in ihrer Berufsorientierung und Lebensplanung unterstützt werden.
    • Die Jugendlichen entdecken ihre Stärken, erhalten Orientierungshilfen für Praktika und erfahren, welche realisierbaren beruflichen Möglichkeiten auf sie warten könnten.
    • Die Klassenlehrer nehmen im Vorfeld an der durch das Projekt angebotenen Lehrerfortbildung teil, um sich so über Hintergründe der Aufgaben des Erlebnis-parcours zu informieren und die Schüler dadurch bei der Nachbereitung des Projekttages besser unterstützen zu können.
  3. Potenzialanalyse im Rahmen der Initiative „Abschluss und Anschluss – Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss“
    • Ein Teil der berufsorientierenden Angebote an der Schule ist die Potenzialanalyse in der Klassenstufe 7. Dabei kommt mit „Profil AC Sachsen“ ein sachsenweit an Schulen genutztes Verfahren zum Einsatz. Sie dient als Grundlage für die Aufnahme in das Projekt der „Berufseinstiegsbegleitung“. Bei dem „Profil AC Sachsen“ handelt es sich um ein Assessment-Center-Verfahren, mit dem individuelle überfachliche und berufs-bezogene Kompetenzen ermittelt werden. Durchgeführt wird die Kompetenzanalyse, im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus (SMK), durch den Internationalen Bund (IB), der derzeit Träger der Berufseinstiegsbegleiter an unserer Schule ist.
    • Im Rahmen der Analyse wird den Schülern ermöglicht, ihre eigenen Stärken zu erkunden und deren Entfaltung zu fördern sowie berufliche Interessen zu entdecken. Ziel ist es die Schüler auf ihrem Weg in eine selbstbestimmte Zukunft, bei der Wahl eines individuell passenden Berufes und bei der Entwicklung der benötigten Fähigkeiten für einen erfolgreichen Ausbildungsverlauf zu unterstützen.
    • Die Kompetenzanalyse beginnt mit einer Merkmalsschulung, in welcher die Schüler in gemeinsamer Arbeit die grundlegenden Kompetenzen in Bezug auf die Berufs-orientierung näher kennenlernen. Dabei handelt es sich um die Sozialkompetenz, die Methodenkompetenz, die personale Kompetenz sowie die arbeitspraktische Basis-kompetenz. Danach werden, sowohl in Kleingruppen als auch einzeln, sechs berufsbezogene Arbeitsaufgaben gelöst. Diese sind, je nach Schulart, vom SMK vorgegeben.
    • Bei der Durchführung der Kompetenzanalyse kommen eigens geschulte Mitarbeiter zum Einsatz, die durch Beobachtung des einzelnen Schülers sowohl die Leistung als auch die genannten Kompetenzen nach standardisierten Kriterien bewerten. In Form einer Beobachterkonferenz werden die Erkenntnisse objektiv analysiert und zusammengetragen. Um ein umfassendes Bild gewährleisten zu können, geben die Schüler selbstkritische Einschätzungen ihrer gebrachten Leistungen ab.
    • Das zu „Profil AC Sachsen“ gehörende computerbasierende Arbeitsprogramm erstellt aus den verschiedenen Blickwinkeln und Aspekten ein individuelles, ressourcen-orientiertes Kompetenzprofil. Dieses wird in persönlichen Einzelgesprächen mit dem Schüler besprochen und im Hinblick auf eine mögliche berufliche Entwicklung ausge-wertet. Das Kompetenzprofil dient als Basis für Berufsorientierungsmaßnahmen, Förderempfehlungen und zeigt Entwicklungspotenzial sowie persönliche Stärken auf.
  4. Werkstatttage im Rahmen der Initiative „Abschluss und Anschluss – Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss“
    • Aufbauend auf der Potenzialanalyse in Klasse 7 schließen sich in der Klasse 8 die Werkstatttage an.
    • Den Schülern wird ermöglicht, realitätsnah zu arbeiten, Informationen über die ausgewählten Arbeitsbereiche zu erhalten, aber auch Entwicklungsperspektiven kennenzulernen. Dazu werden im Vorfeld unterschiedlichste Berufsfelder angeboten, aus denen der Schüler die für ihn in Frage kommenden Bereiche auswählt und in diesen tätig wird. Bei der Auswahl finden die Interessen des Schülers genauso Berücksichtigung wie seine im Rahmen der Kompetenzfeststellung dokumentierten Stärken und Schwächen.
    • Zur Wahl stehen folgende Bereiche:
      • Friseur/Kosmetik
      • Pflege
      • Hauswirtschaft
      • Büro/Verkauf
      • Bautechnik
      • Holztechnik
      • Farbtechnik
      • Garten- und Landschaftsbau
      • Metalltechnik
      • Lager
    • Das zweiwöchige Projekt „Werkstatttage“ absolvieren unsere Schüler im ersten Schulhalbjahr der Klasse 8 im Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerk Dresden e.V. (SUFW). Sie erhalten die Chance, in dieser Zeit ihre Fähig- und Fertigkeiten sowie Kompetenzen durch die praktische Tätigkeit in verschiedenen Berufsfeldern zu erproben und sich mit ihren ersten beruflichen Vorstellungen und Wünschen auseinanderzusetzen.
    • Während der Projektwochen werden die Schüler von ihren Klassenlehrern und ihren Berufseinstiegsbegleitern betreut.
    • Im täglichen Auswertungsprozess wird dem Schüler signalisiert, in welchem Umfang er die übertragenen Aufgaben qualitativ und quantitativ erfüllt hat. Ebenso werden Reserven aber auch positive Aspekte angesprochen und somit die Schüler für ein oder mehrere Berufsfelder sensibilisiert. Die besten Schüler erhalten eine Einladung zur Teilnahme am Berufewettbewerb des SUFW.
    • Die ausgehändigten Zertifikate werden in den Berufswahlpass aufgenommen. Diese Ergebnisse der Werkstatttage fließen gemeinsam mit den Ergebnissen der Potenzialanalyse in die weitere Planung der Berufsorientierung ein.
  5. Berufspraktischer Tag an der Kolpingschule
    • Viele Schüler wechseln nach dem Abschluss der 9. Klasse an unserer Schule an die Adolph-Kolping-Schule Dresden. Diese Berufsschule bietet den Schülern den „Einstieg in das Berufsleben“ im Rahmen einer betrieblichen oder überbetrieblichen Ausbildung, einer praktisch orientierten beruflichen Bildungsmaßnahme bzw. eines BVJ. Aufgrund dessen ist die Teilnahme am berufspraktischen Tag an dieser berufsbildenden Schule ein fester Bestandteil unseres Berufsorientierungskonzeptes.
    • Für die Klassenstufe 8 besteht deshalb die Möglichkeit
      • die Adolph-Kolping-Schule, Lehrer, Ausbilder, Schulungs- und Fachräume, Werkstätten aber auch Kooperationspartner kennenzulernen
      • sich über Berufsbilder, berufliche Perspektiven aber auch Anforderungen zu informieren
      • den Ausbildungsmarkt und seine Möglichkeiten kennenzulernen und praktisch in einem vorher ausgewählten Berufsfeld tätig zu werden
      • sich über seine eigenen Fertigkeiten Klarheit zu verschaffen
    • Begleitet an diesem Tag werden unsere Schüler durch die jeweiligen Klassenlehrer und den verantwortlichen Berufseinstiegsbegleiter. Gemeinsam mit den Lehrkräften der Adolph-Kolping-Schule werden die erreichten Ergebnisse reflektiert und in den persönlichen beruflichen „Fahrplan“ eingeordnet.
    • Das erworbene Zertifikat wird Bestandteil des Berufswahlpasses und kann im Bewerbungsprozess genutzt werden.
    • In Absprache mit der Schulleiterin der Adolph-Kolping-Schule reduziert sich der Kontakt nicht nur auf die Wahrnehmung des berufspraktischen Tages. Nach individueller Anmeldung in der Bildungseinrichtung besteht ebenfalls die Möglichkeit, die Einrichtung zu besuchen und persönliche Vereinbarungen zu treffen.
  6. Besuche von Ausbildungsmessen, Tagen der offenen Tür u. ä.
    • Im Rahmen von Unterrichtsveranstaltungen oder Projekttagen nutzen die Schüler der Klassenstufen 7 bis 9 verschiedene Angebote, wie
      • Ausbildungsmessen (z.B. die Stadtteilmessen Johannstadt und Prohlis/Leuben, Lehrstellenbörse)
      • Tage der offenen Tür in Ausbildungseinrichtungen (z. B. Kolpingschule, WBS, BFW)
      • Tage der offenen Tür in Betrieben