Werner-Heisenberg-Gymnasium-Riesa 

Unionslabor (10. 2021)

Unionslabor

Habt ihr euch schon mal gefragt, wie die Gesetze innerhalb der Europäischen Union (EU) erlassen werden? Im Rahmen der Erasmus-Woche haben wir uns im GRW-Unterricht damit beschäftigt und versucht mithilfe des Unionslabors diese Frage beantworten zu können.

 

Das Unionslabor ist ein Online-Planspiel der Bertelsmann Stiftung und der Heinz Nixdorf Stiftung, in welchem jeder Spieler versucht die Lebensbedingungen “seines” Landes zu erhöhen. Gespielt wurde in unserem Kurs in vier Gruppen von je fünf Schülern, dabei wird jedem Schüler eines der fünf Länder zugeteilt. Diese sind Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande und Belgien. In der Simulation reisten die Schüler fünfzig Jahre in die Anfangszeit der EU zurück, in das Jahr 1970. Die Schüler hatten nun die Möglichkeit verschiedene Gesetze mithilfe digitaler Münzen zu kaufen. Der Fokus lag dabei vor allem auf den drei Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Soziales. Allerdings war es auch sehr wichtig sogenannte “Zufriedenheitspunkte” zu sammeln, da man durch diese im Level aufsteigen konnte und sich das Land somit weiterentwickelt hat. Im ersten Schritt konnte jedes Land Gesetze auf nationaler Ebene erlassen, um in jedem Bereich möglichst viele Punkte zu sammeln. Danach ging es im EU-Gipfel, welcher jedes mal von einem anderen Land geleitet wurde, um Gesetze, die die gesamte EU betreffen. Hierbei wurden die Gesetze anhand von demokratischen Abstimmungen erlassen oder abgelehnt. Dabei soll die Gruppe sehr viel miteinander kommunizieren und auch diskutieren. Nicht jedes Land hat von allen Gesetzen profitiert, weshalb es immer schwieriger wurde sich zu einigen. Am Ende der Simulation war jedes Land einmal Leiter des EU-Gipfels und die Spieler waren im Jahr 2030 angekommen. Letztendlich hat im Kurs die Gruppe gewonnen, welche die meisten “Zufriedenheitspunkte” gesammelt hat.

 

Das Planspiel war insgesamt sehr interessant und auch abwechslungsreich, da man einen kleinen Einblick in den Erlassungsprozess von Gesetzen bekommen hat. Allerdings war es schwierig sich untereinander zu einigen, da jeder Spieler seine eigene Meinung hatte und von dieser nur selten abkommen wollte. Daher wurden nur wenige Gesetze erlassen und Viele abgelehnt. Zudem haben einige Schüler sehr egoistisch gehandelt und häufig nur zugunsten ihres eigenen Erfolges entschieden haben. Weiterhin haben wir gemerkt, dass Kommunikation eine sehr entscheidende Rolle spielt, da letztendlich die Gruppe gewonnen hat, welche am meisten miteinander gesprochen und diskutiert hat.

 

Alles in allem war das Planspiel eine positive Erfahrung, jedoch ist es kaum vergleichbar mit der Realität, da alles sehr stark vereinfacht dargestellt wurde. Beispielsweise hat in der EU jedes Land unterschiedlich viel Einfluss, im Unionslabor dagegen hat jeder Staat dasselbe Gewicht bei Entscheidungsprozessen. Weiterhin wird im Unionslabor nur auf die drei Bereiche Wirtschaft, Umwelt und Soziales geachtet, wobei in der Realität viele andere Gesichtspunkte betrachtet werden. Zudem werden beim Planspiel die Gesetze direkt nach der Abstimmung umgesetzt, wobei diese in der EU auch nachträglich noch durch Verordnungen und Richtlinien abgelehnt werden können.

 

Das Planspiel ist eine gute Möglichkeit um einen groben Einblick zu gewinnen, jedoch darf man sich nicht täuschen lassen, dass die Gesetzeserlassung so simpel ist, wie sie dargestellt wird.

 


--- Max Mittenzwei und Leonie Schwärig, 12/1