Vom Geben und Nehmen!
Stell dir vor, du wärst Schüler an einer Härtwig-Schule ohne Schulförderverein. Vielleicht fragst du dich, ob diese Härtwig-Schule eine andere wäre als die, in die du jede Woche von Montag bis Freitag hineinspazierst. Und wärest du auf der Mitglieder-Versammlung dieses Fördervereins am 29. November gewesen, so hättest du dort im Rückblick auf das Kalenderjahr 2016 erfahren können, worauf du hättest verzichten müssen in deinem Schulalltag, was statt des Vereins deine Eltern bezahlt hätten oder was deine Lehrer mit dir und deiner Klasse nicht unternommen hätten, weil es keiner bezahlt hätte! Eine kleine Auswahl gefällig? Nun, die fängt bei Auszeichnungen für gute schulische oder sportliche Leistungen an, geht weiter mit Zuschüssen zu Busfahrten (Kennenlerntage Klassen 5, WTH-Unterricht Klassen 7), mit Förderunterricht (Prüfungsvorbereitung Klassen 10 zum Beispiel) , Ergotherapie und Schulfesten und hört in diesem Bericht auf mit dem Ganztags-Projekt, für das zehntausende Euro in deine Schule fließen - dank des Schulfördervereins, der sich zur Beantragung, Verwaltung und Abrechnung dieser Gelder bereit erklärt hat und ohne den kein müder Euro ankommen würde!
Eine feine Sache, oder? Nun wirst du vielleicht meinen, in so einem Verein zur Förderung der Schule müsste doch eigentlich so ziemlich jeder Mitglied sein, der mit deiner Schule zu tun hat. Dann frag doch zuerst mal deine Eltern, ob ihnen diese tolle Sache 8 Euro Mitgliedsbeitrag im Jahr wert war und sie schon eingetreten sind, um dein tägliches Lernen zu unterstützen. Ich fürchte, du wirst einer von den vielen Härtwig-Schülern sein, die ein Nein zu hören bekommen! Es ist nämlich nur ungefähr jedes sechste Elternhaus vertreten in der Mitgliedskartei der Schulfördervereins, die Lehrer kommen da auf eine bessere Quote.
Ich war auf der erwähnten Mitgliederversammlung und dachte, da gäbe es eine Menge Gründe, die erfolgreiche Arbeit des Jahres zu feiern und mit seiner Anwesenheit zu würdigen, mit vielen Händen Beifall zu klatschen - aber es waren gar nicht so viele Hände, die Anerkennung gaben, viel weniger jedenfalls, als im Verlaufes des Jahres Hilfe vom Verein nahmen! Nun ist das ja oft im Leben so eine Sache mit dem Geben und Nehmen, es gibt auch eine Menge kluger Sprüche zu diesem Thema. Aber vielleicht sprichst du ja zuhause nochmal mit deiner Familie über das Geben und holst deinen Eltern bei deinem Klassenleiter demnächst einen Mitgliedsantrag für den Schulförderverein der Robert-Härtwig-Schule Oschatz, deiner Schule! Wäre das nicht ein erster guter Vorsatz fürs neue Jahr, in dem ja , wie immer, alles besser werden soll!?
[Text und Bilder: J. Richter]