Wir – die Klassen 9a und 9c sowie 4 Begleiter – fuhren voller Vorfreude auf London am Sonntagabend, dem 22. April, per Reisebus am Busbahnhof in Oschatz los. Jeder von uns hoffte, dass die ca. 18 Stunden Fahrt wie im Fluge vergehen würden – falsch gedacht …
Am Montagvormittag erreichten wir nach einer Schifffahrt mit leichten Schwindelgefühlen endlich in Dover britischen Boden. Nach weiteren gut 2 Stunden kamen wir in London an.
Mittags besichtigten wir die erste Sehenswürdigkeit, den „Tower of London“. Dort werden in mehreren Gebäuden und Etagen u.a. die Kronjuwelen, Rüstungen und Waffen ausgestellt. Einige ließen sich auch mit einem Beefeater fotografieren.
Am Nachmittag fuhren wir mit einem Schiff auf der Themse, um zum Nullmeridian im Stadtteil Greenwich zu gelangen. Doch selbst dort kannten wir nur ein Thema: die Gastfamilien! Als wir wieder im Bus saßen und auf dem Weg in den Stadtteil Harrow waren, verstärkten sich solche Gedanken noch – wie würden unsere Gastfamilien sein? Natürlich hoffte jeder das Beste …
Meine Gruppe bekam eine tolle Gastmutter, alles total sauber in unseren Zimmern, mehr Essen als wir essen konnten und sehr nette Gespräche! Sie stellte uns viele Fragen, die wir so gut wie möglich auf Englisch zu beantworten versuchten.
Dienstag früh im Bus berichtete jeder über seine guten oder weniger guten Gastfamilien und man merkte: Es gab große Unterschiede.
Mit dem Bus quälten wir uns durch den Großstadtverkehr zur Themse, um einen Guide für die Stadtrundfahrt abzuholen. Er lebt schon viele Jahre in London und versuchte, uns seine jetzige Heimatstadt näher zu bringen, zeigte uns u.a. Big Ben, die Tower Bridge und Piccadilly Circus.
Ohne Bus ging es dann zum Wachwechsel am Buckingham Palace und ich erlebte eines meiner Highlights auf der Sprachreise – ich habe ein königliches Pferd gestreichelt!
Im nahe gelegenen St. James-Park genossen wir das ausnahmsweise mal schöne Wetter – Dienstag war der einzige Tag, an dem uns London mit Dauerregen und Wind verschonte!
Nachmittags waren wir im London Dungeon. Die Darsteller dort versuchten uns Angst zu machen oder uns zum Lachen zu bringen – das gelang ihnen mal gut, mal weniger gut … Nach dem Dungeon ging es zum berühmten London Eye. Wir sahen einen Einführungsfilm in 4D und hatten dann in den Kapseln des Riesenrads eine tolle Sicht über die Stadt und konnten fantastische Bilder machen.
Am Mittwoch trafen wir uns am Morgen wieder am Bus, der uns zum wohl berühmtesten Stadion in Großbritannien brachte – zum Wembley Stadion! Wir versuchten, uns von dem eher hässlichen Wetter nicht die Stimmung vermiesen zu lassen! In Wembley saßen wir dann im Pressesaal oder in der Umkleide der Fußballer, in der königlichen Loge oder standen auch am Spielfeldrand oder auf der Tribüne – viele Gelegenheiten für tolle Fotos.
Nach dem gut zweistündigen Stadionbesuch ging es per Bus weiter zur königlichen Residenz nach Windsor, wo wir viel Zeit hatten, Geschäfte zu durchstöbern, Mittagspause zu machen oder Souvenirs zu kaufen.
Nach so einem anstrengenden Tag war man froh, als man sich „zuhause“ in sein Bett legen konnte! Vorher mussten allerdings noch unsere Koffer oder Reisetaschen wieder gepackt werden, da es ja am Donnerstagmorgen schon „Auf Wiedersehen Gastfamilie!“ hieß.
Die letzten Sachen wanderten erst am Morgen in die Taschen, die wir so gut wie möglich zu schließen versuchten … Da es erst am Abend nachhause ging, standen auch am letzten Tag noch einige Programmpunkte auf der Tagesordnung.
Wir begannen den Tag mit der Besichtigung der Tower Bridge, bei der wir in den Türmen sahen, wie die Brücke entstand, das wurde uns mit Fotos und kleinen Filmen näher gebracht.
Mittags fuhren wir dann zum ersten Mal mit der berühmten „Tube“, der Londoner U-Bahn. Die Wagen waren immer ziemlich voll und wir versuchten, immer alle hineinzubekommen … Dabei verloren wir fast eine Tasche, aber nur fast …
Mit der U-Bahn ging es zum Wachsfiguren-Museum „Madame Tussauds“ – wir schossen bestimmt über 200 Fotos … Kann schließlich nicht jeder sagen, dass er ein Foto mit Brad Pitt hat … Doch das Beste und zugleich Schlimmste dort war das Horror-Kabinett! Man brauchte zwar nur etwa 5 Minuten für die Durchquerung, aber es war tausendmal schlimmer als im London Dungeon … wir waren danach etwas heiser vom Schreien …
Per U-Bahn ging es dann weiter zur letzten Station unseres Aufenthaltes – das Einkaufsgebiet „Covent Garden“ war unser letztes Ziel. Wir versuchten mit Shopping unseren Grusel-Schock zu überwinden, fanden erst kaum brauchbare Geschäfte, aber am Ende hatte doch jeder etwas Schönes im Gepäck und wir konnten zufrieden die Heimreise antreten.
Während der Busfahrt schliefen diesmal fast alle und so war es nach der Fähre ziemlich ruhig im Bus! Am Morgen kamen wir dann endlich wieder in Deutschland an und jeder freute sich auf das Wiedersehen mit der Familie. 13.00 Uhr war es dann endlich soweit, wir hielten auf dem Busbahnhof Oschatz und freuten uns auf Zuhause.
London war wirklich sehr schön, trotz Regen, aber es stimmt, was man sagt: zu Hause ist es doch am schönsten!
Von Jennifer Reiche, 9c