Sprachreise nach England

Steig in den Bus!

‚Blick nicht zurück, steig in den Bus, alles passiert, wie es passieren muss!‘

Nein, ganz so wie bei den Toten Hosen war es dann doch nicht für unsere Neuntklässler, die sich am 8. April auf die lang erwartete Reise nach England machten. Und ja, zurückgeschaut hat mal wieder so mancher am Busbahnhof in Oschatz, den gewohnten Verhältnissen zuhause etwas nachtrauernd und voller Ungewissheit, was ihn oder sie da erwarten wird jenseits des Ärmelkanals, über den es nach gut 10stündiger Busfahrt per Fähre ging.

Ansonsten passierte, dort nicht, was ohnehin passieren muss – sieht man mal vom Wetter ab, auf das die Organisatoren dieser traditionellen Reise an der Robert-Härtwig-Schule leider noch keinen Einfluss haben und das sich diesmal in der Mehrzahl der Fälle von seiner sehr britischen Seite zeigte, also kühl, neblig, trübe… Wohl denen, die auf die guten Ratschläge gehört hatten und sich wetterfest kleideten! Nein, es passierte das, was sich die Reiseleitung ausgedacht hatte für die 43 Schülerinnen und Schüler unserer 9. Klassen und dies war doch so ganz anders als in den Jahren zuvor, denn die Basis aller Unternehmungen war diesmal die Südküstenstadt Hastings, wo alle ganz wunderbare Gasteltern fanden für ihre Tage im Vereinigten Königreich! Ja es soll sogar Schüler gegeben haben, die am liebsten dort geblieben wären angesichts der Fürsorge und Liebe, mit der sie umsorgt worden waren…

Nachdem man nach durchfahrener Nacht am Anreise-Montag die mittelalterliche Stadt Canterbury kennengelernt hatte und auch im ‚Wohnort‘ Hastings mal einen Blick auf den Strand mit all seinen typisch britischen Besonderheiten riskierte, kam am Abend der spannendste Moment für alle – die Übergabe an die Gastfamilien!

Der Dienstag war dann unser erster London-Tag, wir erlebten die ersten Attraktionen der britischen Hauptstadt – das Fußballstadion des FC Arsenal wurde per Audio-Guide-Tour kennengelernt, das Wachsfigurenkabinett der Madam Tussauds präsentierte sich wie immer wahnsinnig voll, aber jederzeit interessant und viele genossen besonders den 4D-Film mit den Superhelden, die London zu retten hatten! Danach ging es noch mit dem Bus der Dresdener Firma Möbius-Reisen und unserem fantastischen Fahrer zum Riesenrad London Eye an die Themse und einige leisteten sich neben dem ‚Flug‘ in einer der Kapseln in ihrer Freizeit sogar einen Taxi-Ausflug zu Londons beliebtester und größter Einkaufsmeile, der Oxford Street!

Der Mittwoch begrüßte uns am Morgen mit Dunst und Nebel, aber das war nur das Vorspiel für einen sonnigen Tag entlang von Englands Südküste! Zunächst reisten wir nach Portsmouth, wo wir uns auf den Aussichtsturm ‚Spinnaker Tower‘ begaben und so manche in 100m Höhe auf dem Glasboden Platz nahm, um einen besonderen Nervenkitzel zu erleben. Andere begnügten sich mit den herrlichen Ausblicken auf die Stadt, den Hafen und das Meer!

Nachdem auch das Designer-Outlet zu Füßen des Turmes erkundet worden war, ging es weiter nach Brighton, wo sich die Reisegruppe bei mittlerweile feinstem Sommerwetter einen wunderbaren Nachmittag am Strand gönnte. Und Strand ist im englischen Süden nicht nur Wasser und Sand/Steine, sondern vor allem RUMMELPLATZ! Was für ein Nachmittag zwischen Spielautomaten, Fahrgeschäften, Süßigkeiten aller Art und und und… Nicht verwunderlich, dass so mancher Reiseteilnehmer gar nicht wieder in den Bus wollte, als es zurück Richtung Hastings gehen sollte!

Es war Donnerstag geworden und das hieß Abschied von den Gasteltern, denn über London würde es wieder zurück nach Deutschland gehen! Die Hauptstadt empfing uns wie schon am Dienstag‚ very British‘, die Jacken wurden hoch geschlossen, die Schirme aber zum Glück nicht gebraucht. Angekommen im Stadtteil Greenwich begutachteten wir den Nullmeridian am königlichen Observatorium und begaben uns dann auf den weh hinunter zur Themse, um uns am alten Tee-Segler Cutty Sark in eine Freizeit zu verabschieden. Nach dieser schipperte die Reisegruppe zum Tower of London, um die dortige Tower Bridge zu besichtigen. Der im wahrsten Sinne des Wortes mit weit über 300 Metern eigentliche Höhepunkt des letzten Tages lag in den tief hängenden Wolken und leider blieb er auch dort, als wir mit den 2 superschnellen Liften bis auf gut 220 Meter über London gerast waren, um ‚The View‘ zu genießen – nur die schärfsten Adleraugen unter uns hatten tatsächlich einen Ausblick auf die Stadt… Pech für uns, aber wir drücken unseren Nachfolgern die Daumen, dass es ihnen vielleicht besser ergeht im nächsten Schuljahr!

Der Rest unserer Reise ist schnell erzählt, denn am Abend brachte uns das letzte Linien-Schiff wieder zurück nach Greenwich, wo wir fasts noch einen Finger eingebüßt hätten, bevor uns unser ausgeruhter Busfahrer wieder begrüßte, um uns zügig in Richtung Fährhafen Dover zu bringen und schließlich auch wieder zurück auf Anfang nach Oschatz.

Mancher soll viele Stunden durchgeschlafen haben, um die Strapazen dieses Ausfluges abzuschütteln, aber sicher gab es auch einen Sack voller Eindrücke auszupacken, auch die kleinen Mitbringsel für die Familie oder Freunde wechselten sicher mittlerweile den Besitzer und die Daheimgebliebenen konnten sich die unzähligen Bilder anschauen, die von einer tollen England- Fahrt 2018 zeugen und uns alle noch lange an diese Tage erinnern werden!

[Text und Bilder: J. Richter]

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