Alterstag der Klasse 9 - „Altwerden ist wie bergauf gehen, je älter man wird, desto weniger Luft bleibt einem.“

Die Schüler*innen der Klasse neun haben dies wohl bei einigen Stationen beim Projekttag am 14.04.25 festgestellt. Alltägliche Dinge dauern länger, sind deutlich kräftezehrender und erfordern mehr Geduld.
Auch dieses Jahr fand an der Oberschule Weixdorf ein besonderer Projekttag zum Thema „Altern und Leben im Alter” statt. Die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse beschäftigten sich intensiv mit den Herausforderungen, die das Alter mit sich bringen kann. Dabei standen praktische Erfahrungen sowie Informationen zu Krankheiten, Bewegungseinschränkungen und Wohnformen im Vordergrund.
Ein Höhepunkt des Tages war das Ausprobieren eines sogenannten Handicapanzugs. Dieser spezielle Anzug simuliert typische körperliche Einschränkungen älterer Menschen – wie eingeschränkte Beweglichkeit, geringere Muskelkraft, steife Gelenke oder schlechtes Sehvermögen. Mit diesem Anzug sollten einfache Alltagssituationen wie das Aufheben eines Gegenstandes, das Bücken oder das Öffnen eines Glases gemeistert werden. Viele waren überrascht, wie anstrengend und frustrierend diese sonst selbstverständlichen Aufgaben plötzlich wurden.
Beim Rollstuhl/Rollatortraining lernten die Schüler*innen, wie man sich mit einem Rollstuhl richtig bewegt, Hindernisse überwindet und welche Hürden es im Alltag für Rollstuhlfahrer gibt – zum Beispiel beim Einsteigen in einen Aufzug oder beim Überqueren von Bordsteinkanten. Diese Erfahrung hat deutlich gemacht, wie wichtig barrierefreies Denken und Rücksichtnahme im öffentlichen Raum sind.
Die Schüler*innen erarbeiteten sich Inhalte zu verschiedenen Wohnformen im Alter. Neben dem klassischen Alters- oder Pflegeheim gibt es auch betreutes Wohnen, Mehrgenerationenhäuser, ambulante Pflegedienste oder das Wohnen bei der Familie. Jede Wohnform hat ihre Vor- und Nachteile – abhängig davon, wie selbstständig jemand noch ist oder welche Hilfe benötigt wird.

Der Alterstag war für die Schüler*innen eine lehrreiche Erfahrung. Sie haben ein besseres Verständnis für die körperlichen und seelischen Herausforderungen älterer Menschen bekommen und gelernt, wie wichtig Respekt, Geduld und Unterstützung im Umgang mit älteren Menschen sind. Sie erkannten ebenfalls wie notwendig tägliche Bewegung, gesunde Ernährung und soziale Kontakte für ältere Menschen sind, um die Lebensfreude zu erhalten. Viele von ihnen sehen das Thema Altern jetzt mit anderen Augen. Ein großer Dank geht an die Mitarbeiter vom Arbeiter-Samariter-Bund, die uns seit vielen Jahren bei diesem Projekt unterstützen und ihre praktischen Erfahrungen mit den Schüler*innen teilen.

B. Franke/Ethiklehrerin