Aufgaben und Intentionen des Unterrichtsfaches Werken

In einem Diskussions- und Entscheidungsprozess über Ziele, Funktionen und Einordnung des Faches Werken muss das Augenmerk vor allem auf die Schüler und die an sie gestellten Anforderungen und Erwartungen in Gegenwart und Zukunft gerichtet werden.

Dabei ist zur Bewältigung kreativer Problemlösungsprozesse im Fach Werken die taktile Fertigkeitsschulung zum Zweck der Aneignung von Tugenden wie Exaktheit, Sauberkeit, Ordnung, Ausdauer und Geduld genauso von Bedeutung wie die Entwicklung von kognitiven Fähigkeiten. Der konkrete technische Problemlösungsprozess ist stets mehrdimensional und macht anwendungsbereites und übertragbares Wissen aus den Technikwissenschaften und vielen anderen Fachwissenschaften und -bereichen zwangsläufig notwendig. In gleichem Maße ist für den Interaktionsprozess bei der Problemlösung im Team für die Schüler die Fähigkeit zur Kommunikation in nahezu allen ihren Facetten ein zwingendes Erfordernis. Dies macht das Fach Werken für die Entwicklung der Kinder in der Grundschule so wichtig.

Gerade in dieser von Technik und Technologien geprägten Zeit, ist technische Bildung ein notwendiger Bestandteil der Allgemeinbildung, besonders in einem modernen Industrieland wie Sachsen. Dem Unterrichtsfach Werken kommt dabei eine zentrale Stellung im Fächerkanon der Grundschule zu, insbesondere wenn es darum geht junge Menschen auf ein Leben in einer technisierten Umwelt vorzubereiten. Dazu wird in der Grundschule bereits die Basis geschaffen, die in den nachfolgenden Bildungsgängen logisch fortgeführt wird.

Mit den Schülern werden im Werkunterricht werden folgende Ziele angestrebt:

  • Technik verstehen, d. h. Ziele und Funktionen von Technik begreifen, Begriffe und Strukturen kennen

  • Technik nutzen, z. B. technische Lösungen auswählen, fach- und sicherheitsgerecht anwenden sowie entsorgen

  • Technik konstruieren und herstellen, somit technische Lösungen planen, entwerfen, fertigen, optimieren, prüfen und testen

  • Technik kommunizieren, u. a. technikrelevante Informationen sach-, fach- und adressatenbezogen erschließen und austauschen

  • Technik bewerten, insbesondere unter historischer, ökologischer, wirtschaftlicher, sozialer sowie humaner Perspektive einschätzen.

Um die oben benannten Kompetenzbereiche für die Kinder erfahrbar zu machen muss der Lehrer auf sogenannte Handlungsfelder zurückgreifen. Für das Fach Werken in der sächsischen Grundschule sind das:

  • Arbeit und Produktion

  • Transport und Verkehr

  • Versorgung und Entsorgung

  • Haushalt und Freizeit.

Neben der Bezugnahme auf diese Handlungsfelder ist der Werkenlehrer aufgefordert seinen Unterricht vom Produktionshandeln, welches sich auf die Herstellung von Gegenständen konzentriert, auf technisches Erschließungs­handeln umzustellen. In enger Verbindung von Theorie und Praxis werden die Überlegungen der Schüler praktisch realisiert. Anschließend werden diese Artefakte untersucht und Schlussfolgerungen gezogen. Die Ergebnisse dieser Tätigkeiten sind dann wie­derum Grundlage für die Weiterentwicklung bzw. Bewertung des Selbstgeschaffenen bzw. des eigenen Handelns. Die Rahmenbedingungen in der Schule müssen das damit verbundene breitere Spektrum an Unterrichtsszenarien und technikspezifischen Unterrichtsmethoden ermöglichen.