Starke-Post - eine echte Dresdner Schrift

Den letzten Anstoß für dieses Projekt gab mir das Buch „Hamburger Schrift - Eine typografische Reise“ von Jana Madle-Elmerhaus. Frau Elmerhaus geht dabei auf typografische Entdeckungsreise durch Hamburg. Sie fotografiert und dokumentiert alte Schilder, Beschriftungen und typografische Besonderheiten im öffentlichen Raum. Ich bin schon lange auf der Suche nach typografischen Fundstücken in meiner Heimatstadt - Dresden. Einige davon sind in typografischen Kurzfilmen dokumentiert und auf der TYPO-ECKE im TYPO-KINO zu sehen.

An so einem ähnlichem Buch, wie das von Frau Madle-Elmerhaus, arbeite ich seit einiger Zeit. Das Buch ist eine „analoge“ typografische Entdeckungsreise durch Dresden. „Analog“ deshalb, weil dieses Buch aus handgeschriebenen Texten und gedruckten sowie ausgeschnittenen Fotos entsteht.

Im Zuge der Exkursionen durch Dresden bin ich dabei auch auf den alten „post“-Schriftzug des Postamtes auf der Königsbrücker Straße gestoßen. Eigentlich wollte ich nicht auf die Suche nach einer „Dresdner Schrift“ gehen, ähnlich wie Frau Madle-Elmerhaus auf der Suche nach einer Hamburger Schrift war. Meine Recherchen ergaben aber, dass der „post“-Schriftzug eine Arbeit des Dresdners Wolfram Starke war, einem der Architekten des Postamtes. Somit sind diese Buchstaben schon eine Art echte Dresdner Schrift. Der Schriftzug wurde in der DDR sogar auf einer Briefmarke abgebildet. Das Besondere an diesem Schriftzug ist die Umsetzung mit Neonröhren. Dabei sind die Buchstaben nicht als Kontur, sondern mittels horizontalen Streifen aus Lichtröhren dargestellt. Kurios ist, dass der „POST“-Schriftzug auf der Rückseite des Gebäudes nur mit Großbuchstaben gestaltet ist und hier die Neonröhren vertikal die Buchstaben ausfüllen. Der Gedanke und das Projekt sollten sein, die „post“ Buchstaben zu einer „Dresdner Schrift“ auszubauen.