Berufs- und Lebenswelt
2. Vorbereitung auf die Berufs- und Lebenswelt
"Bildung ist nicht auf die Schule begrenzt. Sie geht unerbittlich weiter bis ans Lebensende."
Ziel und Aufgabe unserer Schule ist es, die Schüler auf ein selbstständiges Leben in der Gemeinschaft sowie auf Arbeit und Beruf vorzubereiten. Dafür müssen die Schüler anwendungsorientiertes Wissen erwerben, aber auch spezifische Kompetenzen entwickeln.
2.1 Sozialtraining
Seit vielen Jahren führen wir mit den Schülern der Klassenstufen 5-7 im Rahmen des Förderunterrichts ein Sozialtraining durch. Ziele dieses Sozialtrainings sind:
- Die Schüler lernen Gefühle und Befindlichkeiten bei sich und anderen wahrzunehmen und angemessen darauf zu reagieren.
- Die Schüler verfügen über Handlungsstrategien für eine gewaltfreie Lösung von Konflikten.
- Die Schüler lernen Regeln des sozialen Miteinanders einzuhalten.
- Die Schüler lernen die Konsequenzen ihres Handelns einzuschätzen.
In den letzten Jahren zeigte sich jedoch ein immer größerer Handlungsbedarf auf diesem Gebiet auch in den Klassen der Primarstufe. Deshalb wurde das Programm „Faustlos“ eingeführt, welches von den KlassenlehrerInnen durchgeführt und durch die Schulsozialarbeiter mit verschiedenen Themenschwerpunkten erweitert wird, bspw. Mein Körper gehört mir, Nein-Sagen, Konflikte, Diebstahl, Gefühle oder Soziale Netzwerke.
2.2 Gesundheitsförderung und Prävention
Vorbereitung auf das Leben bedeutet auch, dass die Schüler zunehmend Verantwortung für ihre eigene Gesundheit und Sicherheit übernehmen und Regeln des gesellschaftlichen Miteinanders einhalten. Zusätzlich zu den im Lehrplan ausgewiesenen Lerninhalten führen wir deshalb in allen Klassenstufen ein Präventions- und Beratungsprogramm mit folgenden Schwerpunkten durch:
- Verkehrserziehung (Klassenstufen 1und 2; Kooperation mit der Polizei, dem ADAC): Verhalten als Fußgänger, Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Verkehrssicheres Verhalten als Fahrradfahrer, Fahrradausbildung in der Klasse 4, ADAC-Turnier in den Klassen 5 und 6
- Gesunde Ernährung (Klassenstufen 2/3; Kooperation mit dem Jugendgesundheitsdienst): Projekttag „Gesundes Pausenfrühstück“
- Gewaltprävention (Klassenstufen 3-8; Kooperation mit der Polizei): Diebstahl, Brandstiftung/Feuer, Gewalt/Körperverletzung, Kriminalprävention, Moderne Medien/ Mobbing
- Umgang mit modernen Medien ab Klasse 5 (Cypermobbing, Nutzen von Netzwerken wie Facebook)Drogenprävention (ab Klassenstufe 4; Kooperation mit der Polizei, der Jugend- und Drogenberatungsstelle, Elternabend als offene Form der Prävention „Gegen Drogen Hand in Hand“ )
- Familien- und Sexualerziehung (ab Klassenstufe 7; in Kooperation mit Kaleb e.V., den GESOP-, Drogen- und AIDS-Beratungsstellen): Mädchen- bzw. Jungenprojekt „Pubertät“, „Findelbaby“, AIDS-Prävention
Auch verschiedene Bewegungs- und Sportangebote im Rahmen der GTA (Pausensport, Tanzen, Fußball, ...) orientieren auf eine gesunde Lebensweise der Schüler.
2.3 Berufsorientierung
Am 13.11.2014 wurde uns das Qualitätssiegel für Berufs- und Studienorientierung verliehen. Diese Auszeichnung verdeutlicht, dass unsere Schule über ein strukturiertes Konzept zur lebenspraktischen Vorbereitung unserer Schüler verfügt. In diesem sind die Berufsfrühorientierung ab Klasse 5 und die systematische Berufsvorbereitung ab Klasse 7 fest verankert.
Der Prozess der Berufsorientierung, als zentrale Aufgabe, unterteilt sich an unserer Schule in drei Phasen:
Während in den Klassenstufen 1 bis 6 die Entwicklung grundlegender Voraussetzungen für eine spätere Berufsausbildung und die Sensibilisierung für die Berufs- und Arbeitswelt im Mittelpunkt stehen, erwerben die Schüler ab Klassenstufe 7 fachübergreifend spezifisches Wissen über Berufsfelder und berufliche Anforderungen. Unterstützt werden wir dabei ab Klasse 8 von den Berufseinstiegsbegleitern.
Ziele aller unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Maßnahmen sind:
- die Entwicklung realistischer Berufsvorstellungen unter Berücksichtigung der eigenen Stärken und Schwächen
- die Entwicklung sozialer und personaler Kompetenzen wie Kooperationsbereitschaft und Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Durchhaltevermögen u. ä.
- der Erwerb von anwendungsfähigem Wissen, insbesondere im Lesen und Schreiben sowie im Rechnen
Folgende Maßnahmen tragen u. a. dazu bei, den notwendigen Praxisbezug bei der Erfüllung der Lehrplanziele zu gewährleisten. Diese helfen den Schülern die für eine erfolgreiche berufliche Perspektive erforderlichen Kompetenzen zu erwerben. Sie sichern den Übergang aller Schüler in eine berufliche Fördermaßnahme oder das Berufsvorbereitungsjahr.
- Projekte zu Berufsfeldern, Berufen und Ausbildungsmöglichkeiten
- Betriebsbesichtigungen (Kl. 7 Klärwerk Kaditz, Kl. 8 Elektrorecycling, Kl. 9 Autoreceycling)
- Besuch von Ausbildungsmessen, z.B. der Messe „KarriereStart“, Nutzung von Tagen der offenen Tür in Betrieben und Berufsschulen (u. a. Kolping-Berufsschule)
- Betriebspraktikum in den Klassenstufen 8 und 9
- Projekt „Berufsorientierung und Kompetenzfeststellung“ in Kooperation mit dem SUFW in den Klassenstufen 7 und 8
- Bewerbertraining in Kooperation mit der AOK/IKK
- Thematische Elternabende zur Berufsvorbereitung
- Klassenstufe 6 „Das Fach Arbeitslehre, Besuch der BALD“
- Klassenstufe 7 „Verschiedene Wege zu Schulabschluss und Ausbildung“
- Klassenstufe 8 „Informationselternabend der Agentur für Arbeit“
- Klassenstufe 9 „Wie geht es nach der 9. Klasse weiter?“
- Erstberatung der Schüler mit ihren Eltern zu Beginn der 9. Klasse durch die Reha-Berater der ARGE in der Schule
Die Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel zur Berufs- und Studienorientierung hat gezeigt, dass wir einen guten Stand hinsichtlich der Berufsorientierung erreicht haben. Deshalb verfolgen wir folgendes Ziel:
Verifizierung des Qualitätsiegels in 5 Jahren.
- Die schulische Konzeption zur Berufsorientierung ist überarbeitet und den aktuellen Gegebenheiten angepasst.
- Der Prozess der spezifischen Berufsorientierung ist ausgerichtet an den individuellen Bedürfnissen und Stärken des einzelnen Schülers.
- Wir arbeiten ab Klasse 7 konsequent mit dem Berufswahlpass.