Tierische Kalligrafie
Kalligrafische Übungen verbessern das eigene Schriftbild. Sie machen die Handschrift schöner und lesbarer. Kalligrafische Übungen verlangen aber auch Zeit, viel Zeit und vor allem Geduld, viel Geduld. Das sind Eigenschaften, die in unserer schnelllebigen Zeit nicht gerade die Stärken von uns Erwachsenen und Schülern sind. Es ist ja auch nicht gerade spannend „unendlich lange und unendlich viele Zeilen mit Schwüngen und Linien zu füllen, um irgendwann auch mal etwas Kurzes schön zu schreiben. Trotzdem hat die Unterrichtseinheit „Schreiben wie im Mittelalter“ innerhalb des Mittelalterprojektes bei einigen Schülern zu sichtbaren Verbesserungen der Lesbarkeit der Handschrift geführt (wahrscheinlich noch nicht dauerhaft – dazu müsste mehr geübt werden). Die gesamte Dokumentation der Unterrichtseinheit mit Vorlagen und Ergebnissen steht in der alten Typo-Ecke zu lesen und zum „Nachschreiben“ bereit.
Kalligrafische Übungen können aber auch Spaß machen und gar nicht so anstrengend sondern auch lustig sein. Eine Anregung dazu gibt Andrew Fox in seinem kleinen Büchlein „Tierisch Kalligrafisch“. Hier zeigt er auf amüsante Weise, wie man mit nur fünf kalligrafischen Schwüngen die verschiedensten Tiere zeichnen kann. Was dabei rauskommt ähnelt manchmal einer comichaften Darstellung des jeweiligen Tiers. Gestartet wird mit der Fledermaus und es folgen der Vogel, das Kamel, die Katze, eine Raupe, ..., meine lieblingskalligrafischen Tiere – der Krebs und der Flamingo (besonders gelungen), ... , und noch viele mehr.
Das sind schöne und lustige, kalligrafische Übungen für unsere Schüler. Auch wenn man mal mehr als die vorgegebenen „fünf“ Schwünge für ein Tier braucht. Außerdem ist es auch eine Anregung, eigene Tiere kalligrafisch darzustellen. Ich habe mich mal am Hai und Wal versucht. Fische waren etwas stiefmütterlich behandelt im Buch.
Vielleicht ist es auch eine Anregung eine Fabel oder Geschichte mal selber zu illustrieren oder gar eine eigene Tiergeschichte zu schreiben und zu illustrieren. Man kann natürlich mit dieser Anregung auch in Stopp-Motion-Technik mal eine kleine Tiergeschichte als Film darstellen.
Im TYPO-KINO gibt es auch dazu eine kleine Anregung. Sehen Sie diese hier -->
Das Buch (Andrew Fox – Tierisch Kalligrafisch - Tiere zeichnen in 5 Schwüngen – Verlag: Edition Michael Fischer – 2015 – (www.emf-verlag.de) - ISBN 978-3-86355-420-0 kommt auch gleich mit dem nötigen Zubehör daher, d.h. es liegen dem Buch ein kalligrafischer Filzstift und Papierkarten aus stärkeren Papier bei.
Ich für meinen Teil würde aber für die Arbeit mit Schülern einen breiteren kalligrafischen Füller (z. B. der Marke Pilot – 6 mm) oder einen breiteren kalligrafischen Filzstift (z. B. der Marke Edding – 5 mm) empfehlen. Damit werden die „schrieben“ Tiere nicht so klein. Hier einige Versuche von mir selbst.
Viel Spaß beim Ausprobieren.