Die Textura (auch Missalschrift)

Name:

Der Name Textura leitet sich vom lateinischen textere – weben, textura – das Gewebe, das Gefüge ab. Der Begriff „Missa“ ist stammverwandt mit Messe (heilige Messe).

Textura oder Messalschrift bezeichnet also eine Schrift die besonders für theologische Bücher oder Beschriftungen verwendet wurde.

Charakter:

Als typischer Vertreter einer gotischen Schrift verfügt sie über senkrechte Buchstabenstämme. Diese haben keine Rundungen oder Haarstriche und liegen dicht beieinander.

Charakteristisch sind quadratische Rautenköpfe und –füße, durch die die Stämme und Buchstaben verbunden sind. Die Buchstabenstämme verlaufen parallel zueinander.

Weitere Merkmale sind der geringe Wort- und Zeilenabstand und die große Minuskelhöhe.

Die Lesbarkeit in Handschriften ist relativ gut, bei Inschriften auf Grund der Enge eher schwierig.

Schreibtechnik:

Geschrieben wird die Textura mit einer schräg gehaltenen Breitfeder.

Durch die Dichte der einzelnen Buchstaben und Zeilen entsteht ein geschlossenes Schriftbild mit wenig Weißraum. Das Schriftbild ähnelt einem Gewebe – deshalb Textura. Das gesamte Schriftbild wirkt dunkel und kräftig.