Oberschule Bischofswerda 

Zwei Biologie -Lehrkräfte auf Insektenjagd

Mit Kescher und Falterfieber

Wenn sich zwei Biologiekollegen gemeinsam auf eine Fortbildung zum Thema Insekten begeben, dann wird’s nicht nur lehrreich, sondern auch überraschend abenteuerlich. Was als „pädagogische Weiterbildung“ begann, entwickelte sich rasch zu einem feinsinnig-chaotischen Ausflug in die faszinierende Welt der Sechsbeiner – mit Kescher, Lupe und jeder Menge Begeisterung im Gepäck.

Zunächst ein paar trockene, aber wichtige Fakten: Mit über einer Million beschriebener Arten sind Insekten die artenreichste Tierklasse überhaupt – vom filigranen Schmetterling bis zur martialisch anmutenden Gottesanbeterin ist alles dabei. Doch das bunte Gewimmel schrumpft: Das Insektensterben ist Realität. Lebensräume schwinden, Pestizide fordern ihren Tribut und die Artenvielfalt leidet. Umso wichtiger, das Bewusstsein dafür auch in den Klassenzimmern zu schärfen.

Den Start machte ein Inputvortrag, der nicht nur mit Zahlen, sondern auch mit beeindruckenden Vertretern der Insektenwelt überraschte. Danach wurde’s praktisch: Bestimmungsübungen mit Bildkarten sorgten für angespannte Gesichter – „War das jetzt ein Vierpunktiger Marienkäfer oder doch ein Asiatischer Marienkäfer?“ – und erstes Fachsimpeln unter Kollegen.

Richtig lebendig wurde es dann draußen: Ausgerüstet mit Keschern und mehr Tatendrang als so mancher Sechstklässler, zogen die beiden Pädagogen in Gruppe los.
Auf der Wiese wurde alles eingefangen, was sechs Beine und keine Lobby hat. Mit der Lupe in der Hand oder direkt unterm Mikroskop wurden die Errungenschaften anschließend inspiziert: Tagfalter wurden bestimmt - Feuerfalter, Tagpfauenauge und ein Blutströpfchen wurde gefangen. Eine besonders grazile Schlupfwespe wurde ehrenvoll in „Horst“ umgetauft – biologisch fragwürdig, aber pädagogisch wertvoll.
Selbst eine Wanze im Smoking – offensichtlich ein wahres Fashion-Statement unter den Insekten – landete im Netz. Der Stolz war groß, die Begeisterung noch größer.

Die Fortbildung fand im DeltaX statt – normalerweise Tummelplatz für Schülerexperimentiertage, heute jedoch Bühne für Lehrer*innen, die zeigen, dass auch sie nie aufhören zu lernen.
Hier zeigt sich: Diese Lehrkräfte brennen für ihr Fach – und das spüren hoffentlich auch ihre Schüler.
Ein Tag voller Spaß, Staunen und sechsbeiniger Begegnungen – und vielleicht hat Horst ja inzwischen ein Terrarium gefunden, das seinen Namen trägt.

Eure Biolehrer Francke und Kocken