Sketchnote - die etwas andere Art von Mitschriften ...

Sie konnte schon wieder die Mitschrift oder die Beantwortung einer Frage in einer Leistungskontrolle Ihrer Schuler nicht lesen. Die Lösung für dieses Problem konnte die Mitschrift durch Sketchnote - Anteile sein.

Sie fragen wie das geht? Tanja Wehr erklärt es auf sehr unterhaltsame Weise in dem neuen Buch „Die Sketchnote Starthilfe“.

Die Sketchnote Starthilfe / Tanja Wehr

Dem Titel wird das locker skizzierte Handbuch auf jeden Fall gerecht: Der ungeübte, noch unsichere Beginner in Sachen Visualisierung wird von der Autorin liebevoll an die Hand genommen und fortlaufend zu eigener kreativer Tätigkeit ermutigt.
Die kleinen Aufgaben steigen allmählich im Schwierigkeitsgrad und zunächst reicht es aus, etwas nachzumachen. Mittels zweifarbiger Schritt-für-Schritt-Anleitungen kann die Vorgehensweise beim Zeichnen der Icons sehr gut nachvollzogen werden.
Die Bilderwelten sind sinnvoll ausgewählt, geordnet und reduziert, so dass der Anfänger nicht von zu viel Fülle erschlagen wird. Dem Wunsch-Appell von Tanja Wehr, sofort loszulegen und mitzuzeichnen, kann man ohne Weiteres gerecht werden.
Die Reduktion auf wenige Farb- und Hell-Dunkel-Kontraste im Buchdesign schafft vor allem bei der Ansammlung vieler Schriftarten auf einer Seite ausreichend Ruhe für das Auge des Lesers. Die serifenlose Schrift der Textteile passt einerseits wunderbar zum Inhalt des Buches, erschwert das Lesen allerdings, sobald sie sich über eine volle Seite erstreckt.
Der lockere, verbindliche Plauderton der Verfasserin schafft Sympathie und Nähe beim interessierten Leser, die erläuternden Texte könnten jedoch bei einem Handbuch, welches sicher auch als Nachschlagewerk dienen soll, gern kürzer ausfallen.
Ein Paradebeispiel für hohe Informationsdichte und ein ausgewogenes Verhältnis von Anleitungsskizzen und erklärendem Text findet man in Kapitel 5 - Blockbuchstaben.
Die Beispielseiten für Schreibschrift wirken im Gegensatz dazu unstrukturiert und es drängt sich die Frage auf, weshalb nach Buchstaben und nicht nach Alphabeten geordnet wurde.
Insofern ist auch das Inhaltsverzeichnis zwar schick und verspielt, aber genau dadurch unpraktisch, wenn nach einem Thema und der entsprechenden Seitenzahl gesucht wird. Hier wird der Nutzer wahrscheinlich lieber auf den geordneten Index am Ende des Buches zugreifen.

Am Schluss des Buches folgen nützliche Tipps für Live-Vorträge. Einige Vorschläge für die Individualisierung gehören sicher der Vollständigkeit halber mit ins Werk, wirken aber recht banal, wie z.B. das Durchpausen am Fenster oder das Arbeiten mit Schablonen. Die Übungsaufgaben reichen von einfach bis schwer, sind problemlos im Alltag integrierbar und überraschen oft mit ihren Themen. Und das Wichtigste an ihnen: Sie verführen zum Zeichnenwollen!