Kursfahrt nach Rom (07. 2022)
Kursfahrt Abiturjahrgang 2023 - eine Woche in der Ewigen Stadt
Was ist anziehender als auf der letzten Klassenfahrt seiner Schullaufbahn „la dolce vita“ in Italien zu erleben? Das dachten auch wir uns im letzten Herbst und einigten uns deswegen auf das Reiseziel Rom.
Mit einer geplanten Fahrzeit von 19 Stunden, gab die Busreise bereits im Vorhinein keinen Grund zur Vorfreude, jedoch wurde die Angst vor dieser mit den zu erwartenden Schönheiten, die die Stadt Rom zu bieten hat, kompensiert.
Sonntag, den 3. Juli, gegen 17.00 Uhr sollte es losgehen. Mit pünktlichem Eintreffen der Beteiligten und nach allgemeinem Testen fuhr er los, der Bus, der nicht zum Stehen ausgelegt ist und in dem man nur mitgenommen wird, wenn man sich mit leiser Unterhaltung zu beschäftigen weiß. Der ein oder andere musste kreativ werden, um überhaupt eine menschenwürdige Schlafposition zu finden.
Die Fahrt erschien doch im Allgemeinen sehr kurzweilig, die Vorfreude ließ die Zeit erträglich erscheinen. Aufgrund eines Staus in den Alpen verschob sich die Ankunftszeit in Rom allerdings zunehmend, bis wir dann zwei Stunden später als erwartet im Hotel Meininger Roma Termini, nahe dem Hauptbahnhof, eintrafen.
Glücklicherweise war es kein Problem, die geplante dreistündige Stadtführung auf den Nachmittag zu verschieben. So hatten wir auch kurz Zeit, um die Hotelzimmer zu beziehen und uns frisch zu machen. Jedoch tauchte postwendend das nächste Problem beim Check-in auf: einer der Reiseteilnehmer musste die in bar zu zahlende Kurtaxe nicht gezahlt haben, es war allerdings nicht ermittelbar wer. So warteten wir eine weitere halbe Stunde mit unserem Gepäck in der Hotellobby und hatten schlussendlich nur sehr wenig Zeit, um uns von der langen Busfahrt zu regenerieren.
Letztendlich wurde aber auch die Hürde der Kurtaxe genommen (Danke an Herrn Waringo, der die Summe aus eigener Tasche bezahlte) und wir begaben uns aus dem Schatten der Klimaanlage in die sonnigen 38°C Roms. Am Treffpunkt „Kolosseum" teilten wir uns in zwei Gruppen mit jeweils einer Stadtführerin und begaben uns auf die Spuren der alten Römer. Auf unserem Weg kreuzten wir das Forum Romanum,
den Circus Maximus sowie das Victor-Emanuels-Denkmal. Nach dieser ersten Führung neigte sich der Tag bereits dem Ende entgegen, weswegen man sich mit dem Abendessen beeilen musste, um rechtzeitig zur vorgegebenen Zeit um 21.00 Uhr auf dem Hotelzimmer zu sein. Wir suchten uns also selbstständig ein geeignetes Lokal und genossen nicht nur unsere erste italienische Pizza, sondern zum ersten Mal in aller Ruhe das Ambiente der Stadt, ihre Geschäftigkeit und Genügsamkeit.
Pünktlich 21:00 Uhr begaben wir uns auf unsere Zimmer in voller Erwartung der täglich folgenden Verabschiedung durch die Lehrer.
Am nächsten Tag stand der Besuch der Vatikanischen Museen auf dem Programm. Unter Begleitung der beiden Führerinnen vom Vortag besichtigten wir den kleinsten Staat der Welt, mit nur 0,44 km² Fläche. Die hohen Räume, massiven Säulen und gut erhaltenen Kunstwerke waren höchst beeindruckend.
Allgemein machte das Zusammenspiel aus christlich-katholischer Geschichte und antiker Kunst einen unbeschreiblichen Eindruck. Es folgte die Besichtigung der Sixtinischen Kapelle mit dem wahrscheinlich bekanntesten Fresko der Welt, der „Erschaffung Adams“. Aufgrund des Verbotes, in der Kapelle zu sprechen, wurde uns die Bedeutsamkeit der dargestellten Bilder und die Techniken Michelangelos bereits draußen auf mehreren Tafeln erklärt.
Zuletzt betraten wir die weltweit größte Kirche, den Petersdom, der mit seiner Größe und der imposanten Gestaltung unsere Aufmerksamkeit für längere Zeit gefesselt hielt.
Unsere Runde wurde mit Beendigung der Führung aufgelöst und wir verteilten uns eigenständig. Wir suchten in dieser Zeit die Sehenswürdigkeiten, die nicht von bereits organisierten Führungen abgedeckt waren sowie einige Läden und Märkte auf. Dabei spazierten wir entlang der engen Gassen zum Trevi-Brunnen, dem Pantheon und der Spanischen Treppe. Unterwegs entdeckten wir einen vergleichsweise preisgünstigen Eisladen (Preis pro Kugel: 1,50€) mit einer großen Auswahl von Sorten und führten den Weg mit einer Waffel „Gelato“ fort.
Der Abend verlief wie zuvor am Montag mit einem Besuch im Ristorante und anschließendem straffen Heimweg zum Hotel, damit wir rechtzeitig zur Stippvisite in unseren Zimmern waren.
Mittwoch sollte ein Ausflugstag werden. Beginnend mit einem Besuch in der Hafenstadt des antiken Roms, Ostia Antica. Nach einer zwanzigminütigen Bahnfahrt erreichten wir die Ruinenstadt, wo wir uns mit den beiden Führerinnen trafen. Bei einer einstündigen Führung erkundeten wir die alten Ruinen, liefen durch ehemalige Thermen und setzten uns in das noch heute nutzbare Amphitheater auf echtes Tuffgestein.
Aufgrund der gnadenlos hohen Temperaturen nutzten einige von uns den Nachmittag und fuhren weiter an den Strand in Lido di Ostia.
Das Tyrrhenische Meer war an diesem Tag eine gute Möglichkeit zur Abkühlung von den hohen Temperaturen, die sich aufgrund der dauerhaft scheinenden Sonne noch wärmer anfühlten. In Begleitung von Herrn Pfennig wurde geschwommen, getaucht und gespielt, bis es mit dem Zug zurück nach Rom ging. Mit italienischem Essen und einem anschließenden Spaziergang ließen wir den Tag ausklingen.
Der Donnerstag, der letzte Tag unseres Aufenthaltes, gestaltete sich ziemlich stressig. Nachdem um 7:30 Uhr unsere Zimmer abgenommen wurden, besuchten wir die Katakomben Roms und durften sogar, wie niemand anders zuvor, die verborgenen Teile des unterirdischen Friedhofes besuchen. Aus der feuchten Kühle traten wir nach einer Stunde wieder zurück ins Sonnenlicht und fuhren in die Innenstadt Roms. Bis zum ungewissen Eintreffen des Reisebusses hatten wir nun einige Zeit, um letzte Eindrücke der Ewigen Stadt aufzunehmen und uns von ihr zu verabschieden. Gegen 17.00 Uhr trafen auch die letzten in der Hotellobby ein, da die Zimmer bereits am Morgen ausgeräumt wurden. Nun hieß es warten, denn der Bus verspätete sich zunehmend, bis er endlich gegen 20.00 Uhr erschien und uns nach einer weiteren Wartezeit in Richtung des Flughafens Roms fuhr. Dort warteten wir ungeduldig auf den zweiten Busfahrer, der mit einem verspäteten Flieger ankommen sollte, um uns zurück nach Riesa zu begleiten. Gegen 22.00 Uhr ging es endlich los. Wieder in Richtung Rom, da der Flughafen südlich, also genau in der falschen Richtung, gelegen ist.
Nach der circa 21-stündigen Busfahrt erreichten wir Riesa um 18 Uhr mit einer Verspätung von ungefähr 6 Stunden. Gerädert und doch um viele Erfahrungen reicher kehrten wir heim.
Rom ist auf jeden Fall eine Reise wert und auch, wenn man in vier Tagen nicht alles mitbekommen kann, gab sie uns einen guten Einblick in die italienische Kultur, Bauweise und den Lifestyle.
Ein herzliches Dankeschön geht schlussendlich an unsere Tutoren, Frau Wendisch, Frau Förster und Herrn Waringo sowie an Herrn Pfennig, die uns diese Reise ermöglichten und uns während der Woche zur Seite standen.
-- Lena Reiter, Anna Hamann