Bericht
Auf Sokrates und Comenius folgt Erasmus
EU-Projekt bringt Schüler aus Frankreich, Slowenien, Polen, Niederlande und Bad Düben zusammen
Nach Sokrates und Comenius kommt jetzt Erasmus plus. Dafür gab es endlich grünes Licht von der Europäischen Union (EU). Im zweiten Anlauf bestätigte die Nationale Agentur für EU-Programme im Schulbereich das neue Erasmus plus Projekt für die Bad Dübener Oberschule.
Die Kurstädter sind eine von insgesamt drei sächsischen Schulen deren Projekt genehmigt wurde. Der Auftakt zu Jahresbeginn gestaltete sich jedoch holprig. Denn der erste Antrag den die beteiligten Schulen einreichten kam prompt zurück. "Als Gründe der Ablehnung wurden zu viele Aktivitäten, dafür zu wenig Schwerpunkte genannnt. Wir haben uns die Kritikpunkte angeschaut und die Unterlagen nachgebessert. Jetzt hat es geklappt", freute sich Petra Wolle, Koordinatorin an der Oberschule. Gemeinsam mit Schulen in Saint Etienne (Frankreich), Maastricht (Niederlande), Maribor (Slowenien) und Sosnowiecz (Polen) wollen sich die Bad Dübener in den nächsten beiden Schuljahren bis 2018 mit ökologischem Landbau, Lebensmitteln, Fairtradehandel und gesunder Lebensweise beschäftigen. "Der Titel des Projektes nennt sich 'So wie wir heute gestalten, wird unsere Zukunft sein'.
Jede Schule sucht sich aus den einzelnen Bereichen ein Thema für sich heraus und wird daran arbeiten. Gestützt wird die ganze Sache von gegenseitigen Schüleraustauschmaßnahmen. Jeder soll in den beiden Projektjahren jeden besuchen und gemeinsam an deren Projekte mitarbeiten. Ein erstes Arbeitstreffen steht noch im November in Maastricht auf der Tagesordnung. Denn Maarten van Ryn vom dortigen Sint-Maartens-College ist der Projektleiter der Gesamtmaßnahme. Im Rahmen unseres Zusammentreffens sollen unter anderen der Zeitplan sowie die Termine der Schüleraustausche festgelegt werden", so Wolle. Zielgruppe des Projektes sind Schüler und Schülerinnen der Klassenstufen sieben bis neun. Die Bad Dübener Oberschule hat sich das Thema Kräuter und Gemüsenabau ausgesucht. Ideen für weitere Aktionen sind bereits in der engeren Auswahl. So soll es beim Treffen der Schüler aus Europa in der Kurstadt auch einen Besuch im ökologischen Bauernhof Prautzsch in Krippehna geben. Des Weiteren sollen die Schüler ein Kochbuch erstellen und das Zusammenspiel zwischen Sport und gesunder Ernährung untersuchen.
In Bad Düben wird das Erasmus-plus-Projekt im Neigungskurs Schüleraustausch jede Woche zwei Stunden behandelt. Dass sich Geduld und Ideen auszahlen, haben die zurückliegenden Sokrates- und Comenius-Projekte, das sich mit Ökologie und Recycling beschäftigten, gezeigt. Dass sich die Bad Dübener Oberschule seit 2014 auch als Europaschule bezeichnen darf, ist ebenso ein Ergebnis der erfolgreichen EU-Projekte sowie zahlreicher internationaler Austauschmaßnahmen. Bereits seit 15 Jahren engagiert sich die Oberschule für die von der EU eingerichteten Programme mit dem Ziel, die Zusammenarbeit von Schulen aller Schulstufen und Schulformen innerhalb der EU sowie die Mobilität von Schülern und Lehrern zu fördern.
von Steffen Brost