Oberschule Bischofswerda 

Religion, Klasse 9a

„Selig sind die, für die es Luftballons regnet“

 

Im Religionsunterricht werden wir oft mit Begriffen konfrontiert, die uns zunächst wie ein großes, mysteriöses Rätsel vorkommen. Ein solches Wort, das vielen Schweißperlen auf die Stirn treibt, ist das viel zitierte „selig“.

 

Die Frage, die sich nun stellt, lautet: Was bedeutet es eigentlich, selig zu sein? Und vor allem, wie kann man dieses Seligsein in den grauen Schulalltag einbauen? Antwort: Mit einem ordentlichen Tanz zu einem Kinderlied.

 

Zu Beginn muss man verstehen, dass Seligpreisungen, wie sie in der Bibel vorkommen, eine Mischung aus Freude, Glück und einem ordentlichen Schuss geistlicher Weisheit sind. „Selig sind die Armen im Geiste“, „Selig sind die Friedfertigen“ – hört sich alles sehr ernst und tiefgründig an. Aber was, wenn der Weg zum Seligsein nicht durch Fasten und beten, sondern durch „Luftballons“ und rhythmisches Hüftenwackeln führt? Kann das auch ein Weg zur Erleuchtung sein? Dieser Frage ist der Religionskurs der 9.Klasse nun mal genau nachgegangen.

 

Aufstellung wie in einer klassischen Boygroup. Tische zur Seite. Die Füße schwingen, die Arme fliegen durch die Luft, und aus dem Beamer tönt „Wenns Luftballons regnet…“  und das Gefühl ist da. Seligkeit! Klar, es könnte auch Bach oder Beethoven sein, aber Kinderlieder haben diesen ganz speziellen Effekt. Sie sind die musikalische Version von einem warmen Keks aus der Küche der göttlichen Leichtigkeit.  

 

Kinderlieder sind die Eintrittskarten zu einem Gefühl der Unbeschwertheit, das uns das „selig“ sein in der Bibel vielleicht etwas näher bringt. Wenn wir uns erinnern, wie es war, als wir als Kinder das erste Mal auf einem bunten Karussell saßen und uns einfach gut fühlten, dann wissen wir: Genau das ist Seligkeit!

 

Vielleicht ist es auch diese heitere Leichtigkeit, die hinter den Seligpreisungen steckt: Nicht in den ernsten Momenten des Leidens und der Entbehrung, sondern in der Fähigkeit, das Leben zu feiern. Selig ist derjenige, der Freude im Alltäglichen findet und das Leben mit einem Lächeln annehmen kann – sogar wenn der Religionsunterricht zu lang wird oder Frau Francke plötzlich anfängt, über „die Nächstenliebe“ zu predigen.

 

Also, wenn der nächste Religionsunterricht mal wieder über „Selig sind die Barmherzigen“ oder „Selig sind die Friedfertigen“ spricht – denkt daran, dass der wahre Weg zu Seligkeit vielleicht einfach nur ein Tanz zu einem Kinderlied ist.

 

Wer tanzt, kann nicht traurig sein. Und wer nicht traurig ist, ist sicherlich selig!