Bericht über das Planspiel Landtag in Dresden – OS BIW

Am 17. November 2023 begaben sich die neunten Klassen unser OS BIW auf eine spannende Exkursion in den Landtag nach Dresden. Das Ziel dieses Ausflugs war es, den Schülerinnen und Schülern einen hautnahen Einblick in den Alltag eines Landtagsabgeordneten zu gewähren. Vor Ort wurde ein fesselndes Planspiel Landtag durchgeführt, das die Teilnehmer vor die Herausforderung stellte, sich in die Rolle eines Abgeordneten zu versetzen.

Jeder Schüler erhielt eine Rollenkarte, die ihm eine spezifische Identität verlieh – sei es als Familienvater, Heizungsbauer oder als Mutter mit einer erzieherischen Tätigkeit. Die zentrale Aufgabe bestand darin, sich eine Position zum kontroversen Thema der Videoüberwachung in Schulen zu überlegen. Die Schüler wurden in Fraktionen aufgeteilt, um in den Arbeitskreisen Inneres und Sicherheit sowie im Arbeitskreis Bildung und Soziales zu diskutieren.

Nach intensiven Diskussionen in den Arbeitskreisen folgten Ausschusssitzungen, in denen die Lehrer die Rollen von Experten übernahmen – sei es als Vertreter der Polizei, einer Schulleitung oder als Datenschutzbeauftragte. Die Schüler hatten die Möglichkeit, ihre Meinungen und Argumente für oder gegen die Videoüberwachung zu präsentieren und zu verteidigen.

Besonders beeindruckend war die abschließende Plenarsitzung, in der die Schüler in einem emotionalen und rhetorisch ansprechenden Stil ihre Standpunkte darlegten. Vor diesem Höhepunkt erhielten die Schüler einen Rhetorikcrashkurs, der ihnen half, ihre Reden interessant zu gestalten und wirkungsvoll zu präsentieren. Die Debatte umfasste sowohl starke als auch schwache Argumente, wobei die Schüler lernten, wie sie ihre Stimme, Lautstärke und andere rhetorische Elemente wirkungsvoll einsetzen können.

Die Fraktionen hatten die Freiheit, im Sinne ihrer zugewiesenen Rollen zu entscheiden, ob sie dem fiktiven Gesetz zur Videoüberwachung zustimmen oder es ablehnen würden. Die Einbringende Fraktion verteidigte das Gesetz, während die Neutralen dafür und dagegen waren, und eine dritte Fraktion gegen das Gesetz argumentierte. Interessant war dabei, wie die Schüler die Regularien einer Sitzung handhabten, von der Einhaltung der Redezeit bis zu den begrenzten Nachfragen pro Fraktion.

Die Aufregung im echten Plenarsaal der sächsischen Abgeordneten zu sprechen, die Stimme durch ein Mikro zu hören und in die Gesichter von knapp 100 Menschen zu schauen, verlieh der Simulation eine authentische Note. Inmitten der Aufregung wurde der Landtagspräsident zum Bundespräsidenten gekürt, was die lebhafte Atmosphäre dieses einzigartigen Planspiels unterstrich.

Diese erlebnisreiche Exkursion ermöglichte den Schülerinnen und Schülern nicht nur einen praxisnahen Einblick in politische Abläufe, sondern förderte auch ihre Fähigkeiten in Rhetorik, Argumentation und demokratischem Engagement. Es war eine lehrreiche Erfahrung, die sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.