GE 8 Exkursion nach Pirna Sonnenstein
Im Rahmen des Geschichtsunterrichts zum Thema "Herrschaft und Alltag im Nationalsozialismus sowie Völkerverbrechen" unternahmen alle achten Klassen unserer Schule eine bedeutende Exkursion zur Heil- und Pflegeanstalt Pirna Sonnenstein. Das Ziel dieser Exkursion war es, den Schülerinnen und Schülern ein tieferes Verständnis für die Verbrechen des Nationalsozialismus zu vermitteln und sie dazu anzuregen, über die Opfer dieser Zeit nachzudenken.
Am frühen Morgen trafen wir uns am Bahnhof und fuhren mit dem Zug in Richtung Pirna. Die Stimmung war gedämpft, da wir alle wussten, dass uns eine sehr intensive und emotionsgeladene Erfahrung bevorstand. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir die Heil- und Pflegeanstalt Pirna Sonnenstein, die während der Zeit des Nationalsozialismus als Schauplatz für die Euthanasie-Aktion T4 diente.
Nachdem wir von einem sachkundigen Guide empfangen wurden, begann unsere Führung durch die Anstalt. Wir erfuhren von den grausamen Praktiken, die dort stattfanden, und erhielten Einblicke in das Leben der „Patienten“. Die Räumlichkeiten, die wir besichtigten, waren ein trauriges Zeugnis für die Brutalität und das Unrecht, das während des Nationalsozialismus gegenüber Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen begangen wurde.
Im Anschluss an die Führung hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und an dem Projekt „Augen“ teilzunehmen. Unter Anleitung der Guides gestalteten wir Gedenktafeln zu verschiedenen Personen, die im Rahmen der Aktion T4 in der Heil- und Pflegeanstalt Pirna Sonnenstein ihr Leben lassen mussten. Wir erhielten Informationen über das Leben und die Schicksale dieser Menschen und versuchten, ihre Geschichten auf den Gedenktafeln angemessen zu würdigen.
Diese kreative Aktivität ermöglichte es uns, uns in die Opfer hineinzuversetzen und ihre persönlichen Erfahrungen besser nachzuvollziehen. Es war eine bewegende Erfahrung, die uns verdeutlichte, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten und ihre Geschichten weiterzuerzählen.
Am Ende der Exkursion nahmen wir uns Zeit, um unsere Gedenktafeln zu betrachten und über das Erlebte zu sprechen. Viele von uns waren tief berührt von den Schicksalen der Menschen, die in dieser Anstalt ihr Leben verloren haben. Es war uns bewusst geworden, wie wichtig es ist, für Menschlichkeit und Toleranz einzustehen und uns gegen Unrecht und Diskriminierung zu engagieren.
Diese Geschichtsexkursion zur Heil- und Pflegeanstalt Pirna Sonnenstein war eine außergewöhnliche Erfahrung für alle Schülerinnen und Schüler der achten Klassen. Sie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, die dunklen Kapitel unserer Geschichte nicht zu vergessen und uns aktiv für eine gerechtere und humanere Gesellschaft einzusetzen. Wir sind dankbar für diese Möglichkeit, aus erster Hand zu lernen und uns mit den Opfern des Nationalsozialismus zu solidarisieren.
Fr. Kirmse und Herr Forker (FachlehrerInnen GE)
Fr. Holldorf, Fr. Schmidt, Frau Ziesch (Klassenlehrerinnen)