Kaum zu glauben, aber wahr: Amerikanische Kirchen stehen ihrem europäischen Pendant in Nichts nach - sie sind wenn nicht sogar noch schöner. Diese Tatsache stellte ich am heutigen Tag fest, nachdem ich mit meiner Gastfamilie einige verschiedene Kirchen der Stadt Saint Paul besucht hatte. Saint Paul ist die Hauptstadt von Minnesota und mit 3,5 Millionen Einwohnern eine Metropolregion. Hier befinden sich neben vielen, für das amerikanische Stadtbild typischen Skyscapers auch das "Minnesota State Capitol", also der "Regierungssitz" von Minnesota, einige bedeutende Museen, wie das Museum of American Art und wunderschöne Kirchen, beziehungsweise eine riesige Kathedrale.Saint Paul ist - übrigens - die Partnerstadt der deutschen Stadt Neuss in Nordrhein-Westfalen.Und auch die erste Kirche, die wir besuchten, die "Church of the Assumption" (Assumption=Mariä Himmelfahrt) hat eine Partnerkirche in München. Den wohl größten Blickfang stellte ihr prunkvoller Altar, sowie ein Fresko dar. Auch in der Saint Thomas More Church gab es ein solch beeindruckendes Deckengemälde zu betrachten, wobei diese Kirche recht modern gehalten wurde. Das Highlight für mich jedoch war die Cathedral of Saint Paul, die sich auf dem Summit Hill über der Innenstadt erhob. Diese wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut und erinnert stark an die Dresdener Frauenkirche. Aber - ohne unseren Dresdener Lesern zu nahe zu treten - war in meinen Augen noch um einiges schöner. Allein mit ihrer Größe konnte sie beinahe dem Kölner Dom Konkurrenz machen und der Eindruck, den der Altar und die gesamte Inneneinrichtung hinterließen, kann auf Fotos leider nahezu nicht festgehalten werden.Summit Hill hat aber nicht nur diese Kathedrale zu bieten, sondern ist auch das zu Hause vieler besonders wohlhabender Bürger Saint Pauls. Neben großen Herrenhäusern und Mansions finden sich gut gepflegte Parkanlagen und nicht zuletzt auch das Haus des Stadtoberhaupts (Saint Pauls Bürgermeister möchte man sein). Nach dieser kulturellen und sozial-gesellschaftlichen Bildungstour stand am Abend schließlich die Welcome Party für die Austauschschüler und ihre Gastfamilien an. Das Buffet bestand aus vielen Nudelgerichten, Pizza und wunderbarem Schokoladenkuchen. Zum besseren Kennenlernen spielten wir anschließend noch ein Spiel, wobei sich auch die englischen Austauschschüler auf Deutsch versuchen durften, was sie selbstverständlich mit Bravour meisterten.Am morgigen Tag steht schließlich der erste Schultag auf dem Programm. Have a good night!
Klara Fieseler