10.10.2018

Schule macht Spaß? In Amerika schon!

Es ist tatsächlich so, dass der Unterricht ganz anders ist, als in Deutschland - viel entspannter, genauso wie die Amerikaner selbst. Wir durften heute 2 Unterrichtsstunden begleiten. Es stand uns frei, in welche Kurse wir hinein schnuppern wollten, ich persönlich, habe in der ersten Stunde den Kurs "American Government" besucht. Dieser beschäftigte sich mit der Politik Amerikas. Dabei fiel mir auf, dass es den Lehrer nicht störte, dass einige Schüler während sie Aufgaben bewältigen mussten, am Handy waren und auf Instagram stöberten. Außerdem war der Unterricht sehr entspannt und der Lehrer hat den Schülern den Unterrichtsstoff sehr euphorisch übermittelt. Das hat mir sehr gefallen. Danach ging es weiter mit Chemie, was wirklich mit keinem Unterricht, den wir in Deutschland haben, verglichen werden kann. Denn zum einen glich der Unterrichtsstoff dem aus Physik und zum anderen liefen Lieder wie "Highway to hell" von ACDC während die Schüler dabei waren zu experimentieren. Um 10 Uhr ging es auf nach Fort Snelling, eine ehemalige militärische Festung, die nun zum Museum umfunktioniert wurde. Zunächst wurde uns ein Vortrag über Fort Snelling gehalten. Nachdem wir ausreichend Informationen hatten, ging es weiter mit dem ersten Stop an einer kleinen Schule, die den Kinder auf Fort Snelling damals vor allem Sprachen lehrte, damit sie sich im zweiten Weltkrieg überall verständigen konnten. Darauf folgte die Besichtigung eines kleinen Ladens, der auf Fort Snelling die einzige Möglichkeit bot, sich als Soldat mit Lebensmitteln und Gegenständen des Alltags zu versorgen. Dort kauften sich die Soldaten, die auf der Festung ansässig waren, zum Beispiel Kleidung oder Felle. An der nächsten Station hielt man uns einen Vortrag über das Leben der Frauen auf Fort Snelling. Diese hatten die Hauptaufgabe Wäsche zu waschen, dabei halfen ihnen unter anderem auch Kinder. Nachdem wir nun etwas über die Frauen erfahren hatten, durften wir uns mal wie echte Soldaten fühlen und auch marschieren. Außerdem zeigte man uns, wie die Soldaten mit ihren Waffen umgegangen sind, was uns mit einem anschließenden Schuss veranschaulicht wurde. Was darf natürlich auch nicht fehlen? Genau die Küche. Für uns spielt Essen eine besonders große Rolle (vermutlich auch der Hauptgrund einiger für die Bewerbung nach Minnesota), deshalb war diese Station der wohl interessanteste Teil des Ausflugs. Dort wurde uns gezeigt, in welchen Verhältnissen gekocht werden musste. Es war erstaunlich zu sehen, wie wenig den Soldaten zur Verfügen stand und hat den ein oder anderen dazu angeregt, darüber nachzudenken, wie gut es uns doch heute geht. Einer der letzten Stationen informierte uns über die medizinische Versorgung der Soldaten und bestimmte Krankheiten, die zu dieser Zeit aktuell waren. Unter anderem wurde uns erklärt mit welchen Mitteln sich die Soldaten Zähne putzten (mit Backpulver) und wie bestimmte Substanzen zum Beispiel Opium (gegen Depressionen) eingesetzt worden. Dies war ebenfalls sehr informativ und interessant. Zu guter letzt ging es dann zum Schmieden, dort wurde uns näher gebracht, wie ein Nagel von Soldaten, denen dieses Handwerk lag, hergestellt wurde. 14:30 Uhr hieß es dann Heimkehr, was uns zugute kam, denn leider hatten wir nicht viel Glück mit dem Wetter, sodass wir zum Ende hin einfach nur noch ein warmes Bad nehmen oder uns in kuschelige Betten legen wollten, damit unsere gefrorenen Füße wieder auftauen. Hoffentlich wird das Wetter bald besser, morgen soll es noch einmal sehr kalt werden. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt!

Alina Dvoracek