Typografische Fundstücke - Initiale Teil 01
Als Initial bezeichnet man zum Beispiel die Anfangsbuchstaben von Namen. So signierten viele Künstler ihre Werk mit ihren Initialen. Einer der Ersten, der so seine Bilder kennzeichnete, war Albrecht Dürer. Der schuf das berühmte Signet aus seinen Initialen AD.
Aber um diese Initiale solle hier gar nicht gehen.
Initiale in Texten sind vergrößerte Anfangsbuchstaben am Anfang eines Kapitels oder Absatzes. Meist sind dies natürlich Großbuchstaben. Im Mittelalter wurden diese Buchstaben prachtvoll ausgeschmückt und oft erst nach dem Druck oder dem Kopieren von Hand in das Buch gezeichnet. So spricht man auch von Schmuckbuchstaben oder Ziermajuskeln für ein Initial. Heute werden immer noch Initialen in Texten verwendet. Dann ist es nur noch der vergrößerter Anfangsbuchstabe des ersten Wortes und der Absatz ist etwas eingezogen.
Dabei kann ein Initial auf der Schriftgrundlinie stehen. Dies ist aber eher selten. Meist wird ein Initial so in einen Absatz eingepasst, das der vergrößerte Buchstaben mit der Schriftoberkante der ersten Zeile abschließt.
Kürzlich fielen mir mehrere Hefte mit dem Titel „Lebensblätter” der Allianz und Stuttgarter - Lebensversicherungsbank aus den 1930er Jahren in die Hände. Schon das Titelblatt ist eine typografische Augenweite. Der Titel und einige Informationen sind in einer gestochenen Sütterlinschrift gesetzt. Diese Hefte haben immer einen thematischen Inhalt. Dort fand ich gemäß des Themas sehr schön gestaltete moderne Initiale. Heft 31 beschäftigte sich mit der Großstadt Berlin.
Hier die Initiale aus dem Heft 36 der „Lebensblätter” von 1936: