Typografische Fundstücke - in Übigau und Mickten

Manchmal lohnt es sich, seinen Blickwinkel von Zeit zu Zeit zu ändern. Dies passiert zum Beispiel dann, wenn man eine gewohnte Strecke in die entgegengesetzte Richtung fährt. Man denkt alles zu kennen, und doch kann man vollkommen Neues entdecken. So  passierte es mir, als ich vor kurzem nicht aus Richtung Übigau nach Mickten sondern von Mickten nach Übigau im Auto unterwegs war. Dabei entdeckte ich eine sehr alte und doch schöne Leuchtreklame des TuR (Transformatoren- und Röntgenwerk Hermann Matern) an einer Gebäudewand, die eben sonst gar nicht einzusehen war. Besonders schön ist das Logo des TuR mit seiner Buchstabenverbindung und den Kreisbögen.
Auf dem Gelände, wo das Gebäude mit der alten Leuchtreklame steht, fiel mir ebenfalls noch eine schöne Putzschnittarbeit mit dem Zeichen von Übigau auf.
Der Radio-Lenk war ein markantes Geschäft auf der Oschatzer Straße in Mickten - eigentlich genau am Konkordien-Platz. Auch diese alte Leuchtreklame hat viel Charme. Hier sind allerdings die Buchstaben nicht einzeln wie in Übigau, sondern als ganzer Schriftzug gestaltet. Interessant sind auch die beiden Straßen-Namens-Schilder mit den verschiedenen Schreibweisen für den Konkordien-Platz mit „K” und „C”.
In einer Seitenstraße entdeckte ich an einem abrissreifen Haus noch eine uralte Geschäftsbeschriftung.
Auf der Mohnstraße in Mickten ist ebenfalls eine alte - neue Geschäftsbeschriftung zu sehen. Hier wurde die „alte” Beschriftung nach der Sanierung in ihrer ursprünglichen Form wieder hergestellt.
Oft wird aber ein anderer Weg gewählt. Dabei wird das Haus zwar saniert, aber die Beschriftung von der Sanierung ausgeschlossen. So bleibt die Beschriftung in ihrer historischen Form erhalten. Dies ist bei der Anzeige zu „Pozellan und Glas, Steingut und Topfwaren” auf dem Körnerplatz.
Welcher Weg der bessere ist, bleibt sicherlich Geschmacksache. Ich würde das Belassen der alten Beschriftung bevorzugen.

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