Ostseetypografie Teil 1 - Seegras-Typografie
Das Meer (in dem Falle die Ostsee am Strand der Insel Rügen) formt mit Wellen und Wind per Zufall aus Seegras kalligrafische Buchstabenformen. Dies fiel mir bei zahlreichen Herbstspaziergängen am Strand von Thiessow (Mönchsgut/Rügen) auf. Diese Beobachtung galt es genauer zu untersuchen und zu beobachten.
Dabei fiel auf, dass bestimmte Buchstabenformen besonders häufig zu finden waren. Dies betraf das griechische Alpha oder Gamma und das ganz „normale“ U. Oft waren die Buchstaben nur für wenige Sekunden sichtbar, bis die nächste Welle die Form schon wieder veränderte oder ganz zerstörte.
So hatte ich ein schön geschwungenes großes „V“ entdeckt. Schon die nächste Welle magerte es ab zu einem relativ schmalen „V“. Die zweite Welle ließ es dann ganz verschwinden. Philosophisch gesagt lagen also das „Entstehen“ und „Vergehen“ der aus dem Meer geborenen Zeichen ganz dicht beieinander.
Eine Bemerkung sei noch erlaubt. Keine (und ich schwöre wirklich keine) der Buchstaben- oder Zeichenformen, die ich beobachtet und fotografiert oder gefilmt habe, wurde mit der Hand gelegt oder irgendwie nachträglich manipuliert.
Alles war das Produkt von Meer und Wind und einfach nur schön.
Sehen Sie dazu auch im TYPO-KINO einen Kurzfilm zum Thema Seegras-Typografie -->