Filmprojekt
Drehaufnahmen zu einer fünfteiligen Dokumentation mit dem Titel „Make love“
Als eine Anfrage der „Gebrüder Beetz Gruppe“, die für ARD /MDR dreht, auch an unsere Schule kam, ob eine 7. Klasse bereit sei, Teil einer fünfteiligen Dokumentation zu werden, hatte ich nicht den blassesten Schimmer, was das bedeuten würde, wenn wir tatsächlich die Auserwählten sein würden. Ich rechnete mir keine großen Chancen aus, denn die Anfrage ging an alle Leipziger Schulen jedes Schultyps...
Umso größer meine Überraschung, als wir tatsächlich „das Rennen“ machten.
Wir würden also einen der fünf Teile zu dem Thema „Make love“ bestreiten- also alles rund um das Thema Liebe und Sexualität. Die Sexualtherapeutin Ann- Marlene Henning, eine der Autorinnen des gleichnamigen Buches , das den Dreharbeiten inhaltlich zugrunde lag, würde die szenische Moderation im Umgang mit den Schülern und zeitversetzt auch mit einigen Eltern vornehmen.
So würden wir sexuelle Aufklärung einer 7. Klasse unter kompetenter Anleitung und parallel das Erleben der Kinder, wie ein Film gedreht wird, an unserer Schule ermöglichen können.
Das Filmteam meinte schon beim ersten Betreten unserer Schule begeistert, dass unsere Schule „eine Seele“ habe. Sie sahen offensichtlich unsere Schule mit völlig anderen Augen als wir Insider. Von unserer Klasse (7b) waren die Filmleute absolut begeistert und wiederzugeben, welche Attribute sie dafür verwendeten, ist kaum möglich. Jedenfalls waren wir richtig stolz auf unsere großen „Kleinen“. Und dass sich schließlich auch noch fünf Elternhäuser fanden, die an einem Samstag von 10.00 - 19.00 Uhr bereit waren, ebenfalls bei den Dreharbeiten mitzuwirken, war einfach nur großartig!
Fazit: etwa 22 Stunden reine Dreharbeit führten schließlich zu einer Dokumentation von 45 Minuten. Doch der entstandene Film ist nur eines der vielen Ergebnisse, die entstanden sind, denn die Kinder gehen nun trotz Pubertät reif mit der Sexthematik um und begreifen sie als etwas völlig Natürliches . Gleichzeitig haben sie gesehen, wie anstrengend Filmarbeit ist und was die Menschen leisten , die hinter der Kamera stehen... Die beteiligten Eltern sind einander näher gekommen und haben durch ihre Beteiligung auch gezeigt, dass sie Interesse für das haben, was ihre Kinder beschäftigt.
Und gab unendlich viele Momente, die die zahlreichen organisatorischen Vorbereitungen und sehr zeitaufwändigen Dreharbeiten tausendfach rechtfertigten und für ganz viel Spaß , Spannung, Stolz auf die Kinder , Eltern und Schule und untereinander zur weiteren Förderung des Miteinander führten.
Ohne den Schulterschluss von Schulleitung, Hausmeister , Klassenlehrerin, einigen Fachlehrern, Sozialarbeiterin, Eltern und natürlich den Hauptakteuren, der Klasse 7b mit dem wirklich sympathischen Filmteam wäre das „Projekt Film“ nicht zu dem Erfolg geworden, der es sein wird- und davon sind wir alle fest überzeugt.
Der erste Teil der Dokumentation wird auf dem MDR am 3.11. 13 ausgestrahlt- in der Folge an jedem Sonntag. Wir werden voraussichtlich der 4. Teil sein.
Und so steht für mich fest, dass dieses „Abenteuer Film“ etwas war, das wir alle niemals vergessen werden und in allen am Ende eine tiefe Zufriedenheit auslöste.
Karin Pape